Glass Castle Prince

 Titel: Glass Castle Prince
Autor: Nicole Williams
Verlag: LYX
Seiten: 336

Inhalt:

Heavy lies the crown

Prinz Edward von Norland weiß, dass ein einziger Skandal genügt, um den Ruf seiner Familie und der gesamten royalen Dynastie zu zerstören. Während Gleichaltrige in seinen Kreisen die Freiheiten des College-Lebens genießen und die Anwesen ihrer adeligen Eltern durch Partys verwüsten, übt sich der Thronfolger daher in Zurückhaltung - bis er Charlotte Everly kennenlernt. Charlotte gibt nichts auf Edwards Titel oder seine Abstammung, und in einer Nacht verändert sich alles zwischen ihnen. Doch dann bekommt die Presse Wind davon..

Meine Meinung:

Edward ist der zukünftige König von Norland und weiß ganz genau, dass er sich nichts zu Schulden kommen darf. Doch dann trifft er auf Charlotte Everly, die sich von seinem Titel nicht abschrecken lässt und seine Welt damit gefährlich ins Wanken bringt.. 

Charlotte Everly ist in der Nähe der Sommerresidenz der Königsfamilie von Norland aufgewachsen und kehrt nun dorthin zurück, um sich nicht nur eine Auszeit zu nehmen, sondern auch um sich über ihr Studium klar zu werden. Leider muss ich sagen, dass es mir extrem schwer fiel, mit Charlotte warm zu werden. Auf der einen Seite wirkte sie sehr schlagfertig, humorvoll und selbstbewusst, aber auf der anderen Seite wirkte sie in vielerlei Hinsicht auch total unsicher. Ich konnte sie daher oftmals nicht so ganz einschätzen und war immer wieder überrascht, welche Seite nun zum Vorschein kommt. 
Mit Edward, dem Prinzen von Norland, ging es mir leider ähnlich. Er wirkte vor allem zu Beginn sehr distanziert und kühl, sodass ich oftmals das Gefühl hatte, dass er eher ein Nebencharakter als der Love Interest von Charlotte ist. Nach und nach hat er nicht nur gegenüber Charlotte einen massiven Beschützerinstinkt aufgebaut, sondern auch immer wieder seine humorvolle Seite gezeigt und sich mehr geöffnet. So konnte man immer mehr erahnen, welcher riesige Druck als zukünftiger König auf seinen Schultern lastet. 
Aber nicht nur mit den beiden Charakteren bin ich nicht so wirklich warm geworden, sondern auch mit deren Beziehung untereinander. Für mich war dahingehend leider überhaupt Kribbeln spürbar und meiner Meinung nach ging die Entwicklung ab einem gewissen Punkt einfach viel zu schnell. 

Allerdings war das, was ich fühlte, wenn ich mit Edward zusammen war, keineswegs Schwäche, sondern eine Art von Stärke, die mir völlig neu war. Eine Gewissheit, so als hätte ich immer genau gewusst, was ich wollte und nie auch nur den leisesten Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidungen gehegt. (Seite 129)

Neben Charlotte und Edward gibt es auch noch den ein oder anderen Nebencharakter. Vor allem Edwards Freunde waren mir unglaublich sympathisch, denn sie haben die Geschichte nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten mit ihren Aktionen und Sprüchen immer wieder aufgelockert. Dabei hat man auch gemerkt, dass sie sich sehr um das Wohlergehen von Edward sorgen. Charlottes beste Freundin Anne konnte ich hingegen nicht so wirklich einschätzen, obwohl sie eigentlich immer für Charlotte da war. Ebenfalls konnte man die Eltern der beiden kennenlernen. Während Charlottes Eltern total herzlich und fürsorglich wirkten, war das Königspaar eher distanziert. Allerdings hat es mir hierbei gefallen, dass es im Königshaus nicht die sonst so typischen Intrigen gab. 

Obwohl sich der Schreibstil von Nicole Williams eigentlich recht angenehm lesen lässt, ist mir der Einstieg in die Geschichte doch relativ schwer gefallen. Gefühlt ist die Geschichte erstmal nur so vor sich hingeplätschert und ich habe schnell gemerkt, dass ich anhand des Klappentextes eine ganz andere Erwartungshaltung hatte. So hat mir die Richtung, in welche sich die Geschichte entwickelt hat, leider überhaupt nicht zugesagt und ich habe mich erstmal etwas durch die Geschichte gequält. Zudem wurde die gesamte Geschichte nur aus Charlottes Sicht erzählt, wovon ich nicht wirklich ein Fan bin. So hatte man zwar einen guten Einblick in Charlottes Gedankenwelt, aber Edward blieb noch blasser als ohnehin schon. 
Als dann die Beziehung zwischen Charlotte und Edward etwas mehr Fahrt aufgenommen hat, wurde es nicht nur zunehmend spannender, sondern die Geschichte konnte mich auch immer mehr in den Bann ziehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Funke einfach nicht so richtig überspringen wollte. Dies lag vor allem auch daran, dass die Geschehnisse und Dramen doch ziemlich schnell abgehandelt wurden und auch andere Themen, für die es teilweise sogar eine Triggerwarnung gab, nur oberflächlich behandelt wurden. Hier hätte man meiner Meinung nach noch einiges mehr rausholen können. Enttäuscht war ich so auch von dem Ende, denn dieses wirkte äußerst abgehackt und hätte definitiv noch das ein oder andere Kapitel mehr vertragen können. 

Das Cover entspricht nicht so ganz meinem Geschmack, obwohl ich die Details mit den Glasscherben wirklich gelungen finde. 

Alles in allem ist Glass Castle Prince von Nicole Williams leider total hinter meinen Erwartungen zurück geblieben und ich habe mich nicht nur mit den Charakteren an sich total schwer getan, sondern auch mit dem Ablauf der Geschichte. 

Vielen Dank an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!


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