Old Love, New Life

 Titel: Old Love, New Life
Autor: Josie Charles
Verlag: Selfpublished
Seiten: 315

Inhalt:

Mit 25 in ein eigenes Haus ziehen, mit 30 verheiratet sein und mit 32 das erste Baby bekommen - so hat sich June ihr Leben vorgestellt. Als ihr 30. Geburtstag naht, hat sie allerdings keinen Mann, kein Baby, kein Zuhause und ein gebrochenes Herz. Wohl oder übel kehrt die zurück nach Hood River, das verschlafene Örtchen inmitten blühender Lavendelfelder, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat. Zwar wartet dort ein Job auf sie, aber was sie nicht weiß: Ihr neuer Boss ist ausgerechnet ihre Jugendliebe, auf die sie nicht sonderlich gut zu sprechen ist..

Mit 25 eine eigene Firma gründen, mit 30 stinkreich sein und mit 35 nur noch um die Welt jetten - das war Colins Plan. Doch als er gerade dabei ist, seine Träume zu verwirklichen, wird er abrupt gestoppt, und zwar durch ein Kind! Colins Nichte Sara, die der attraktive Single nach dem Tod seiner Schwester bei sich aufgenommen hat, wirbelt sein Leben ordentlich durcheinander. Für seine Gin-Brennerei braucht er nun dringend eine persönliche Assistentin, doch als wäre das Chaos nicht schon groß genug, hat sich als Einziges June beworben.. 

Meine Meinung: 

June kehrt nach einer gescheiterten Beziehung in ihren Heimatort Hood River zurück. Obwohl sie ihren Lebensplan in Seattle bisher nicht verwirklichen konnte, steckt sie den Kopf nicht in den Sand, sondern wagt einen Neuanfang. Sie arbeitet ehrgeizig an ihren Zielen und agiert die meiste Zeit über sehr einfühlsam, selbstlos und liebevoll, sodass man sie einfach nur mögen muss. Allerdings gab es auch immer wieder Momente, in denen sie voreilige Schlüsse gezogen hat und ihr Temperament etwas mit ihr durchging. Das hat sich allerdings im Verlauf der Geschichte zum Glück etwas gelegt und sie hat eine tolle Entwicklung durchgemacht. 
Colin lernt man hingegen als erfolgreichen Geschäftsmann kennen, der auf den ersten Blick nicht nur äußerst selbstbewusst, sondern auch sehr arrogant wirkt. Doch schon bald merkt man, dass viel mehr in ihm steckt, denn er hat eine total humorvolle und freundliche Art. Nachdem sich sein Leben in den letzten sechs Monaten allerdings um 180 Grad gewendet hat, wirkt er teilweise sehr überfordert. Dabei merkt man ihm auch an, wie viel Mühe er sich gibt und dass er dieses Leben genießt, obwohl es ganz anders ist als seine eigentliche Vorstellung. 
Schon ab dem ersten Aufeinandertreffen merkt man eine gewisse Verbundenheit zwischen June und Colin. So war es auch süß die Kabbeleien und somit auch die Annäherungsversuche mitzuverfolgen. Dennoch muss ich leider auch zugeben, dass mir die Entwicklung ab einem bestimmten Punkt doch etwas zu schnell ging. 

Kurz wirkt sie vollkommen verwirrt, dann scheint sie mich zu erkennen, denn in ihrem Blick zeigt sich eine Mischung aus Gefühlen, die von allen Menschen auf der Welt vermutlich nur ich in hervorrufen kann. Zuneigung. Abneigung. Enttäuschung. Unverständnis. Ärger. Zärtlichkeit. (Seite 169)

Aber nicht nur June und Colin lernt man kennen, sondern auch einige andere Bewohner von Hood River. Dazu gehört unter anderem auch ein Teil von Junes Familie, der zwar ein verrückter, aber dennoch total liebevoller Haufen ist. Vor allem ihren Eltern merkt man an wie sehr sie sich über die Rückkehr ihrer Tochter freuen und dabei immer hinter ihr stehen. Aber auch Jen und Hellen, Junes beste Freunde aus der High School, mochte ich gerne, denn auch sie sind nach Jahren mit nur losem Kontakt sofort für June da. Der eigentliche Star des Buches war allerdings Sara, die einfach nur total süß ist und die Geschichte immer wieder aufgemischt hat. 

Nachdem ich jetzt schon länger kein Buch mehr von Josie Charles gelesen habe, habe ich mich total auf die Geschichte von June und Colin gefreut. Erst einmal mit dem Buch angefangen bin ich auch nur so durch die Seiten geflogen, denn Josies Schreibstil lässt sich wieder sehr angenehm lesen und ist locker leicht. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Junes und Colins Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt bekommen hat. Vor allem aber punktet Josie Charles auch mit der richtigen Mischung aus Humor, ernsteren Themen und teilweise auch Emotionen. Leider muss ich aber auch zugeben, dass mir vor allem gegen Ende etwas die Tiefe gefehlt hat und mir hier die ein oder andere Entwicklung doch etwas zu schnell ging, obwohl ich während des Epilogs auch das ein oder andere Tränchen verdrücken musste. 

Mit Hood River und seinen Lavendelfeldern hat Josie Charles zudem ein außergewöhnliches und vor allem auch wunderschönes Setting geschaffen. Es hat mir vor allem gefallen, wie die Felder immer wieder in die Geschichte eingebaut wurden und die Bewohner des Städtchen sichtlich stolz auf ihr Fleckchen Erde waren. 

Das Cover finde ich recht schön und es passt vor allem durch seine Farbgestaltung total gut zur Geschichte. 

Alles in allem war Old Love, New Life eine süße, kurzweilige und teilweise emotionale Geschichte, die sich gut zum zwischendurch Lesen eignet. Vor allem zeigt uns Josie Charles, dass man nie aufgeben sollte, auch wenn das Leben nicht so verläuft, wie man es sich eigentlich wünscht. 

Es geschieht eben nicht immer alles so, wie wir es uns ausmalen. Doch man muss den Dingen, die passieren, während man andere Pläne macht, eine Chance geben. (Seite 217)

Vielen Dank an Mainwunder und die Autorin für das Rezensionsexemplar. 


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