Mein Herz kann nicht zerbrechen

Titel: Mein Herz kann nicht zerbrechen
Autor: Josie Charles
Verlag: Selfpublished 
Seiten:
382
Inhalt: 
Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe, die unaufhaltsam ihren Weg geht.. 

Als Jaron ausnahmsweise Lebensmittel in die Villa der steinreichen Emsworths liefert, traut er seinen Augen nicht. Plötzlich wird er von einer schönen Blondine mit einem Schürhaken bedroht. Obwohl sie in derselben kleinen Stadt lebt wie er, hat Jaron noch nie von ihr gehört. Alyssa, die neunzehnjährige Tochter der wohlhabenden Familie, leidet an der Glasknochenkrankheit und hat das Haus seit Jahren nicht verlassen. Sobald Jaron von ihrem Schicksal erfährt, ist er fest entschlossen, Alyssa aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Schritt für Schritt folgt sie ihm in die echte Welt und fasst dabei den Mut, ihren goldenen Käfig hinter sich zu lassen. Mit Jaron an ihrer Seite verbringt Alyssa einen Sommer, der ihr Leben für immer verändern soll..

Alyssa & Jaron - if you touch the Glass Girl, never let her go.

Meine Meinung:
Als Jaron Lebensmittel in das Haus der Familie Emsworth liefert, trifft er auf eine Frau, die er bis dahin noch nicht kannte. Es ist Alyssa, die Tochter der Familie, die an der Glasknochenkrankheit leidet und das Haus deswegen seit Jahren nicht verlassen hat. Schon bald ist Jaron klar, dass er Alyssa einen Blick in die echte Welt ermöglichen will.. 

Alyssa Emsworth leidet an der Glasknochenkrankheit und sitzt deswegen schon fast ihr ganzes Leben im Rollstuhl. Obwohl sie fast nichts anderes als das Haus der Emsworths kennt und von ihrer Familie umsorgt wird, ist sie sie eine fröhliche und sympathische junge Frau. Sie ist sehr intelligent, liest gerne (vor allem die Reiseberichte ihrer Großmutter) und schreibt auch selbst, um ihren tristen Alltag zu entfliehen. Vor allem aber hat mir ihre Entwicklung, die sie während der Geschichte durchmacht, gefallen. Sie wird immer mutiger, widersetzt sich ein Stück weit ihrer Krankheit und möchte einfach nur die Welt entdecken. Zusätzlich fängt sie an ihrer Familie immer wieder die Stirn zu bieten und ihr eigenes Leben zu leben. 
Auch Jaron Marleigh mochte ich als Protagonist sehr gerne. Er hat die Schule abgebrochen und hält sich seitdem mit Reparaturarbeiten an Autos über Wasser, denn sein Traum ist es, eine eigene Werkstatt zu eröffnen. Deshalb ist er auch in seiner Heimatstadt geblieben, obwohl er gerne von dort fortgegangen wäre. Er ist im Ort als Frauenheld bekannt, aber doch ganz anders als er von den Bewohnern wahrgenommen wird. Jaron ist nicht nur freundlich und selbstbewusst sondern hat mich mit seiner lockeren und humorvollen Art immer wieder zum schmunzeln gebracht. Außerdem war seine lebensfrohe und abenteuerlustige Art fast schon ansteckend. Ebenso hat es mir gefallen, dass er Alyssa nicht auf ihre Krankheit reduziert hat und sich dabei trotzdem total fürsorglich und mitfühlend um sie gekümmert hat. 
Obwohl man zwischen den beiden von Anfang an eine gewisse Anziehung spüren konnte, hat sich die Beziehung doch in einem langsamen und somit authentischen Tempo entwickelt. Dabei hat es mir vor allem gefallen, wie Jaron Alyssa immer wieder aus ihrer Komfortzone gelockt hat und ihr immer zur Seite stand, obwohl gefühlt jeder gegen die beiden war und sie somit einige Steine in den Weg gelegt bekommen haben.  
Vielleicht war es so gedacht, dass wir hier sitzen. Der eigensinnige Jaron Marleigh und ich, das Glasmädchen. (Seite 162)
Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Zum einen lernt man Alyssas Eltern und ihre Schwester Ellie sowie deren Hausmädchen kennen. Ehrlich gesagt wusste ich die meiste Zeit nicht so genau was ich von der Familie halten soll. Irgendwie waren sie total mysteriös und einnehmend, aber letztendlich konnte ich die Beweggründe verstehen, obwohl es mir doch etwas übertrieben vorkam. Auch Jarons Eltern lernt man kennen. Die beiden (vor allem Owen) waren mir zu Beginn sehr sympathisch, aber nach und nach haben sich auch hier immer mehr Fragezeichen gebildet, weil ich deren Verhalten ebenso nicht nachvollziehen konnte. 

Der Schreibstil von Josie Charles hat mir wieder sehr gut gefallen, denn er war gewohnt locker leicht und hat sich angenehm lesen lassen. Dabei war er ebenfalls sehr bildhaft, sodass ich mir die Gegebenheiten in Finsthwaite sehr gut vorstellen konnte. Außerdem konnte mich die Autorin mit der richtigen Mischung aus gefühlvollen aber auch humorvollen Szenen überzeugen. Nebenbei gab es auch noch einige dramatische Momente, die mir zwar zum Teil zwar etwas zu überspitzt waren, aber trotzdem immer wieder zur Enthüllung der Geheimnisse rund um die Emsworths beigetragen haben, wodurch das Buch fast durchgehend spannend war. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Enthüllungen am Ende etwas zu schnell gingen und sie durchaus mehr Tiefe vertragen hätten können. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Alyssas und Jarons Sicht erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Denn so erhält man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt und lernt die Charaktere nochmal besser kennen. 
Ebenso hat es mir gefallen, wie die Autorin das Thema Glasknochenkrankheit mit eingebaut hat. Ich habe bisher davon noch nie in einem Buch gelesen und war deshalb froh, dass man durch die beiden Charaktere immer wieder ein paar Hintergrundinformationen erhalten hat. 
Im Sitzen kann man nicht stürzen und ich beginne langsam zu verstehen, dass viele Hindernisse, dich ich jahrelang für unüberwindbar hielt, in Wahrheit vielleicht gar nicht so groß sind. (Seite 192)
Das Cover trifft leider überhaupt nicht meinen Geschmack und ich hätte wahrscheinlich in der Buchhandlung nicht danach gegriffen. Dafür konnte mich der Inhalt aber umso mehr überzeugen und darauf kommt es schließlich an! 

Alles in allem ist Mein Herz kann nicht zerbrechen von Josie Charles ein wunderschönes Buch für zwischendurch, das mich vor allem durch seinen tollen Schreibstil und der gelungenen Mischung aus Emotionen, Humor und Drama überzeugen konnte. Trotzdem gibt es auch ein paar kleinere Kritikpunkte, weswegen ich dem Buch 4/5 Sterne gebe. 

Vielen Dank an Josie Charles und Mainwunder für das Rezensionsexemplar. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich an der Aktion teilnehmen durfte!

Keine Kommentare