SommerSturm

Titel: SommerSturm
Autor: D.C. Odesza
Verlag: Nova MD
Seiten: 488

Inhalt: 
Panamastadt.

Nach über acht Jahren trifft Lilith ihren schwarzen Schutzengel aus vergangenen Zeiten wieder. Sie begegnet nicht nur ihrer ersten Liebe, sondern auch einem Mann, der wie ein Geist Unheil, Verderben und Angst in Panama verbreitet. Ein Mann mit einer Totenmaske, dessen Gesicht niemand kennt.

ZERO!
Wer ist dieser unheilvolle Fremde?
Ein Feind? Ein Rächer? 
Oder doch ein Verbündeter?
Du wirst es niemals erraten...

Meine Meinung: 
Als Lilith mit 17 Jahren ihr Leben beendet möchte, wird sie von einem jungen Mann gerettet und schließlich Teil einer dunklen Organisation. Doch dieses Glück hält nicht lange und Lilith verliert ihren Schutzengel und ihre erste große Liebe. Doch acht Jahre später kreuzen sich ihre Wege wieder und obwohl Lilith sich niemals wieder auf so eine Gefahr einlassen wollte, steht sie plötzlich zwischen den beiden großen Banden von Panama-Stadt. 

Lilith mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Sie kommt aus Panama-Stadt und hält sich mit mehreren Nebenjobs über Wasser. Dabei hilft ihr vor allem ihre selbstbewusste Art und ihre Schlagfertigkeit, denn Lilith lässt sich von nichts und niemandem etwas sagen und zieht ihr Ding durch. Dabei manöviert sie sich aber auch immer wieder in gefährliche Situationen, obwohl sie sich eigentlich von ihrem "alten" Leben trennen wollte. Hinter ihrer toughen Art versteckt sich nämlich auch eine verletzliche Seite, denn Lilith wird oftmals von den Dämonen ihrer Vergangenheit heimgesucht. 
Iron lernt man schon im ersten Band kennen und doch wieder nicht. Er ist immer und überall da, aber trotzdem nirgends. Er bewegt sich wie ein Schatten und hat trotzdem alles im Blick. Auch er liebt die Gefahr und ist immer da, wo es brenzlig wird. Trotzdem zeigt er auch sehr viele Emotionen und vor allem Lilith gegenüber zeigt sich immer wieder sein Beschützerinstinkt. Ihn mochte ich als Protagonist sehr gerne, denn er ist nicht nur selbstbewusst und abgebrüht, sondern stellt seine Gefühle auch offen zur Schau.
Ich möchte ihn unbedingt wiedersehen - auch wenn es verdammt schwer werden wird, ihn zu finden. Iron sucht man nicht. Er komm zu einem. (Seite 85)
Genau wie Iron am Anfang ist auch Zero ein einziges Mysterium. Er hält sich hinter einer Maske versteckt und ist der Kopf der Organisation Muerte Negra. Ihn konnte ich teilweise nicht so ganz einschätzen. Auf der einen Seite ist er sehr selbstbewusst und stellt Lilith immer wieder auf die Probe. Auf der anderen Seite ist er aber auch gefühlvoll und einfühlsam. 
Zu den Beziehungen zwischen den Charakteren möchte ich gar nicht viel schreiben, denn diese waren vor allem eins: verwirrend. Zwischen Lilith und Iron hat man von Anfang an eine gewisse Vertrautheit und Verbundenheit, aber auch Anspannung gespürt. Aber auch bei Zero hat sich Lilith wohl gefühlt, wenn auch nicht sofort.
Ich weiß alles über sie und habe die Macht, es gegen sie zu verwenden oder für sie zu gebrauchen. (Seite 167)
Auch in diesem Buch gab es wieder einige Nebencharaktere. Vor allem hat es mich gefreut, dass es ein Wiedersehen mit Samira und Alessio gab. Die beiden waren mir wieder sehr sympathisch - auch wenn ich das Handeln von Alessio in der ein oder anderen Situation nicht so ganz verstehen konnte. Aber neben den altbekannten Charakteren hat man auch einige neue kennengelernt. Vor allem Saskia und Jeaden waren mir hierbei total sympathisch. 

Nachdem mir der ersten Band AbendGewitter schon sehr gut gefallen hat, hatte ich zugegebenermaßen sehr hohe Erwartungen an SommerSturm und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Erst einmal angefangen mit dem Lesen war ich sofort wieder in der Welt von Panama gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil von D.C. Odesza war nicht nur wieder sehr flüssig und bildhaft, sondern vor allem auch fesselnd. Wie schon im ersten Teil wurde die Geschichte rund um Lilith, Iron und Zero von Seite zu Seite spannender. Vor allem aber war das Buch nochmal einen Ticken düsterer, aber auch emotionaler und doch voller Humor, woran vor allem Liliths loses Mundwerk einen Anteil hat. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und wollte das Rätsel unbedingt lösen. D.C. Odesza hat es geschafft mich mit einigen unvorhersehbaren Wendungen erfolgreich auf die falsche Fährte zu locken und mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet.
Momentan kommt es mir vor, als würde ich nur haarscharf am Tpd vorbeischrammen, da ich von einer gefährlichen Situation in die nächste stürze. (Seite 362)
Danach wurde das Buch zwar etwas ruhiger und auch emotionaler, aber auch das hat mir sehr gut gefallen. Vor allem das Ende ist sehr gelungen, denn wie die Autorin in der Danksagung schreibt, passt hier einfach kein schnulziges Happy End. Umso mehr freue ich mich schon auf den 3. Band DunkelStern
Wie auch schon der erste Teil wird SommerSturm hauptsächlich aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin erzählt, aber es gibt auch hin und wieder Kapitel aus Irons und Zeros Sicht. So hatte man einen sehr guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt und konnte so einige Situationen nochmals besser mitfühlen. 

Die Covergestaltung gefällt mir leider nicht so. Nichtsdestotrotz finde ich es toll, dass die Cover der drei Bände so gut zusammen passen und auch die Innengestaltung wieder übernommen wurde. 

Alles in allem hat mir SommerSturm nochmal besser als Band 1 gefallen, was ich kaum für möglich gehalten habe. Meiner Meinung nach ist die Geschichte rund um Lilith, Iron und Zero nicht nur total düster und spannend, sondern vor allem auch sehr emotional und humorvoll. Vor allem die Charaktere haben mir hierbei auch sehr gut gefallen. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne. 

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