One of us is lying

Titel: One of us lying
Autor: Karen M. McManus
Verlag: cbt
Seiten: 496

Inhalt: 
Ein Toter, vier Verdächtige - und einer von ihnen lügt

An einem Nachmittag sind fünf Schüler zum Nachsitzen in der Bayview High versammelt. 
Brownyn: das Superhirn auf dem Weg nach Yale. 
Addy: die klassische Homecoming-Queen.
Nate: der Drogendealer. 
Cooper: der Baseball-Star. 
Simon: Urheber der berüchtigten Gossip-App der Highschool.

Als Simon plötzlich zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, ermittelt die Polizei wegen Mordes. Simon wollte am Folgetag einen Skandalpost absetzen. Im Schlaglicht: Brownyn, Addy, Nate und Cooper. Jeder der vier Jugendlichen hat etwas zu verbergen - und damit ein Motiv. 

Meine Meinung:
Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag an der Bayview High und die 5 Schüler Brownyn, Addy, Nate, Cooper und Simon wurden zum Nachsitzen verdonnert. Doch plötzlich bricht Simon, der Erfinder einer Gossip-App, zusammen und verstirbt kurz danach. Die Polizei ermittelt wegen Mordes und die Hauptverdächtigen sind Brownyn, Addy, Nate und Cooper, die alle ihre Geheimnisse mit sich herum schleppen. 

Brownyn Rojas ist eine ehrgeizige Schülerin, die alles dafür tut, um in Yale studieren zu können. Sie ist Mitglied von verschiedenen AGs und sehr engagiert. Dass sie der kluge Kopf der Bayview Four ist, zeigt sich aber nicht nur in ihren schulischen Leistungen sondern auch bei den Aufklärungen des Falles. Sie handelt zwar oft sehr eigenmächtig, aber verfolgt eigentlich nur das Ziele ihre und die Unschuld der anderen zu beweisen.
Adelaide Prentiss, die von allen nur Addy genannt wird, konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen. Sie ist sehr abhängig von ihrem Freund Jake und tut alles, um ihm zu gefallen. Auch von ihrer Mutter wird sie teilweise sehr runter gemacht, weshalb sie kaum ihre eigene Meinung vertritt. Nach und nach wird sie aber immer selbstbewusster und steht für sich selbst ein. Ich glaube ihre Entwicklung hat mir wirklich am besten gefallen.
Cooper Clay ist das Baseball Talent der Schule und auf dem besten Weg in die amerikanische Profiliga. Dafür trainiert er hart und wird teilweise von seinem Vater sehr unter Druck gesetzt. Außerdem hat er ein Geheimnis, das ihm die Karriere kosten könnte. Der beliebte Schüler ist eher still und zurückhaltend, aber immer für seine Freunde da.
Nate Macauley ist eher der Außenseiter der Gruppe. Er kommt aus zerrüttenden Familienverhältnissen und saß schon im Gefängnis, weil er mit Drogen gedealt hat. Auf den ersten Blick wirkt er also wie der typische Bad Boy, aber hinter seiner Fassade steckt so viel mehr. 
Ich habe wirklich alle Charaktere ins Herz geschlossen und es war schön zu sehen wie sich durch die Situation Freundschaften (und teilweise auch mehr) entwickelt hat. Obwohl die vier auf den ersten Blick nur so vor Klischees strotzen, haben sie wirklich eine tolle Entwicklung durchgemacht und sind teilweise richtig über sich hinaus gewachsen.
Verbindet die Punkte miteinander. Stecken alle unter einer Decke oder hat nur einer die Fäden in der Hand? Wer ist der Marionettenspieler und wer sind die Marionetten? (Seite 168) 
Neben den vier Hauptverdächtigen gibt es noch einige Nebencharaktere. Unter anderem Simon Kelleher, das Mordopfer. Er hat eine Gossip-App entwickelt, wo er sämtliche Geheimnisse von anderen Schülern aufdeckt und damit ihr Leben zu Hölle macht. Zu ihm möchte ich eigentlich auch gar nicht viel mehr verraten. Viel lieber möchte ich noch ein paar Worte über Brownyns Schwester Maeve und Addys Schwester Ashton verlieren, denn die beiden mochte ich richtig gerne. Sie waren immer für ihre Schwestern da und haben sie mit allem unterstützt. Aber neben den dreien gab es noch so viele andere Charaktere, die zu dieser Geschichte beigetragen haben und das würde definitiv den Rahmen sprengen. 

Der Schreibstil von Karen M. McManus hat mir sehr gut gefallen, denn er ist nicht nur absolut fesselnd sondern auch sehr bildhaft. Dabei wurde die gesamte Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Brownyn, Addy, Nate und Cooper erzählt. So hat man nicht nur die Charaktere und deren gewohntes Umfeld besser kennengelernt sondern hat auch gleichzeitig die Geheimnisse Stück für Stück aufgedeckt. Meiner Meinung nach hat allerdings die Geschichte rund um Brownyn und Nate etwas überwogen, was ich sehr schade fand, denn Addy und Cooper sind mindestens genau so tolle Charaktere. Trotzdem habe ich die ganze Zeit mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und gerätselt. Ich habe die verschiedensten Theorien aufgestellt und mindestens jeden Charakter einmal verdächtigt (obwohl ich es eigentlich nicht wollte). Die Auflösung ist mir dann ehrlich gesagt einen Ticken zu schnell gegangen, obwohl sie enorm spannend war und mich total in den Bann gezogen hat. Gegen Ende wurde das Buch aber nochmal richtig emotional und der Epilog hat definitiv einen runden Abschluss gebildet. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass das nicht mein letztes Buch von der Autorin war.
Vor allem hat es mir gefallen, dass die Autorin mit dem Buch eine tolle Message vermittelt hat, denn kein Mensch ist perfekt und jeder hat seine kleinen Geheimnisse, die niemand erfahren soll. Vor allem aber zeigt sie auch, dass sich hinter einigen Menschen viel mehr steckt als man eigentlich erwartet.
Keine Ahnung, warum es den Leuten so schwerfällt zuzugeben, dass sie manchmal einfach Arschlöcher sind, die krumme Dinger drehen, weil sie nicht damit rechnen, erwischt zu werden. (Seite 156)
Das Cover des Buches ist schlicht, aber trotzdem gefällt es mir richtig gut. Vor allem finde ich es gut, dass die abgebildeten Personen meiner Vorstellung von Brownyn, Addy, Nate und Cooper entsprechen. 

Alles in allem ist One of us is lying ein gelungener Jugendroman, der sich wie eine Mischung aus Pretty Little Liars und Gossip Girl anfühlt. Obwohl es die ein oder andere Schwachstelle gab, konnte mich das Buch doch total in den Bann ziehen. Vor allem hat mir aber auch die Entwicklung der einzelnen Charaktere total gut gefallen und deswegen gebe ich 4,5/5 Sterne. 

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