Die tausend Teile meines Herzens

Titel: Die tausend Teile meines Herzens
Autor: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Seiten: 352
Inhalt:
Beim Shoppen in der Stadt lernt die siebzehnjährige Merit den überaus attraktiven Sagan kennen und verliebt sich so heftig in ihn, dass sie ihren sonstigen Schutzpanzer fallen und sich schon bei der ersten Begegnung von ihm küssen lässt. Ein fataler Fehler - denn leider stellt sich ziemlich schnell heraus, dass Sagan für Merit absolut off limits ist, weil er ihrer an versteckten Geheimnissen ohnehin reichen Familie näher steht, als sie ahnte. 

Damit nicht genug: Anstatt ihr aus dem Weg zu gehen, bereichert Sagan in der folgenden Zeit das vielköpfige Elternhaus von Merit mit seiner täglichen Anwesenheit. Das aber führt das ohnehin schon chaotische Familienleben völlig ad absurdum - und stürzt Merit in eine tiefe persönliche Krise. 

Meine Meinung: 
Als Merit Sagan zum ersten Mal trifft, verliebt sie sich sofort in ihn und es kommt zu einem Kuss. Doch schon bald wird ihnen klar, dass sie nicht zusammen sein können. Trotzdem treffen sie immer wieder aufeinander, denn Sagan zieht bei Merit und ihrer verrückten Familie ein.. 

Merit war mir am Anfang leider nicht so ganz sympathisch. Die 17-jährige Schülerin wirkt eher zurückhaltend und ist gerne für sich. Dabei ist sie sehr stark auf sich selbst fokussiert und achtet oftmals nicht darauf, wie es anderen geht. Einige ihrer Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen, denn sie wirkt oftmals etwas unreif. Trotzdem finde ich, dass Merit eine tolle Entwicklung durchläuft und sich immer mehr öffnet. 
Sagan hingegen mochte ich total gerne. Er ist sympathisch, humorvoll, mitfühlend und intelligent. Er zeichnet gerne und wirkt oftmals wie ein stiller Beobachter. Trotzdem steht er immer für sich selbst und andere ein und versucht jede noch so kleine Streitigkeit zu schlichten. Allerdings hat er auch noch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und zeigt auch immer wieder seine verletzliche Seite. 
Das erste Aufeinandertreffen von Merit und Sagan war erfrischend anders, obwohl es ganz klischeehaft mit einem Kuss endete. Trotzdem stand die Anziehung zwischen den beiden die meiste Zeit sehr im Hintergrund, was ich aber nicht weiter schlimm gefunden habe, denn ich mochte die Dynamik zwischen den beiden sehr. 
Was hier passiert, ist komplett unwirklich. Alles in mir strahlt vor Glück, weil es so unfassbar schön ist, und gleichzeitig geht das, was ich fühle, so tief, dass ich weinen möchte. (Seite 175)
Viel mehr standen die vielen Geheimnisse und Kuriositäten der verschiedenen Familienmitglieder und Bewohner des Hauses im Vordergrund. Am Anfang war die Familie etwas gewöhnungsbedürftig und speziell, aber nach und nach konnte ich die einzelnen Mitglieder immer mehr verstehen. Denn jedes Mitglied hat sein eigenes Päckchen zu tragen und die Situation im Voss Dolar, dem Familienhaus, ist schon etwas verfahren. 

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, denn am Anfang wurde alles sehr detailreich und ausschweifend beschrieben. Dadurch hat der Anfang sehr langatmig gewirkt, obwohl der Schreibstil von Colleen Hoover eigentlich gewohnt locker leicht war. Nach und nach konnte mich die Geschichte, obwohl sie irgendwie etwas düster und komisch daher kommt, aber immer mehr in den Bann ziehen und ich habe nur so auf den großen Knall hingefiebert. Als dann die ersten Geheimnisse gelüftet wurden, war ich zunächst geschockt. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider war es mir aber schon fast ein bisschen zu viel Drama und oftmals war es auch etwas übertrieben und unnötig. Nichtsdestotrotz gab es auch viele tolle Momente, die mich teilweise zum lachen gebracht haben, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Genau das liebe ich so an Colleen Hoovers Bücher. Sie verpackt wichtige und teilweise auch sehr aktuelle Themen, mit denen man zum Teil nicht rechnet, in schöne Jugendbücher, die nur so zum mitfiebern einladen. 
Persönliche Schicksale lassen sich nicht vergleichen. Jeder Mensch hat eine andere Grundlinie. (Seite 328)
Schade finde ich, dass das gesamte Buch nur aus Merits Sicht erzählt wurde. Zum einen hatte man so zwar einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Allerdings war diese auch etwas einseitig und ich hätte gerne mal in die Köpfe der anderen Charaktere geschaut, denn so hätte die Geschichte wahrscheinlich noch mehr Tiefe bekommen. Vor allem von Sagan hätte ich gerne viel mehr erfahren, wobei ich es hier schon toll fand, dass seine Zeichnungen zum Teil abgedruckt wurden. 

Das Cover des Buches gefällt mir gut. Es ist zwar sehr schlicht gehalten, aber es passt auf jeden Fall zu den anderen Büchern von Colleen Hoover. 

Alles in allem konnte mich Die tausend Teile meines Herzens leider nicht so ganz überzeugen und es lässt sich definitiv nicht mit ihren anderen Büchern vergleichen. Zwar gab es viele tolle Momente, sowie einen Bezug auf wichtige und aktuelle Themen, aber auch leider zu viel Drama. Auch mit Merit bin ich leider nicht so ganz warm geworden, weswegen das Buch 3,5/5 Sterne von mir bekommt. 

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