Verity

Titel: Verity
Autor: Colleen Hoover
Verlag: bold
Seiten: 368

Inhalt: 
Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf den Tod ihrer beide Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall. Lowen akzeptiert - auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches.. 

Meine Meinung: 
Als die Autorin Lowen Ashleigh in das Verlagsgebäude von Pantem Press gerufen wird, staunt sie nicht schlecht, denn sie soll die gefeierte Reihe von Verity Crawford, die nach einem Unfall ein Pflegefall ist, zu Ende schreiben. Trotz einiger Zweifel entscheidet sich Lowen das Angebot anzunehmen und zieht für die Recherchen vorübergehend bei den Crawfords ein. Dort kommt sie nicht nur Veritys Ehemann Jeremy näher, sondern findet auch ein altes Manuskript von Verity, das einige Fragen aufwirft. 

Lowen Ashleigh ist eine Autorin aus New York, die am liebsten für sich alleine schreibt und die große Öffentlichkeit (Pressereise, Signierstunden, etc.) meidet. Trotz ihrer bereits veröffentlichten Bücher hat sie mit Geldsorgen zu kämpfen, weswegen sie schließlich auch den Job als "Co-Autorin" von Verity Crawford annimmt. Lowen lernt man als recht offenen und selbstbewussten Charakter kennen, der vor allem auch sehr neugierig ist und alles in Frage stellt, was um sie herum passiert. Das rührt aber auch von ihrer Vergangenheit, die nicht ganz ohne war. 
Jeremy Crawford mochte ich vom ersten Moment an recht gerne. Er ist total liebevoll, humorvoll und handelt die meiste Zeit sehr selbstlos. Man merkt aber auch, wie sehr er noch am Tod seiner Töchter sowie mit der Situation mit seiner Frau Verity zu knabbern hat. 
Zwischen Lowen und Jeremy war vom ersten Moment an eine gewisse Vertrautheit und Anziehung zu spüren. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem langsamen Tempo entwickelt und nicht nur die beiden haben sich die Frage gestellt, ob diese ethisch vertretbar ist. Allerdings steht die Entwicklung der Liebesgeschichte auch sehr im Hintergrund. 
Dadurch sind die Abende meine liebste Zeit hier im Haus, weil ich am wenigsten von Verity mitbekomme und am meisten von Jeremy habe. (Seite 156)
Verity Crawford ist die Autorin einer mehrteiligen Psychothriller-Reihe und hat es geliebt im Mittelpunkt zu stehen. Nach einem Unfall ist sie allerdings zum Pflegefall geworden und kaum noch ansprechbar. Zu ihr möchte ich aber auch nicht zu viel verraten, denn, was es mit ihr auf sich hat, müsst ihr selbst heraus finden! 
Ansonsten hat das Buch bis auf Lowens Agenten und ehemaligen Freund Corey sowie der Pflegerin von Verity kaum Nebencharaktere zu bieten. Einzig und allein Crew, der Sohn von Verity und Jeremy, lockert die Geschichte immer wieder auf, bringt aber auch Rätsel mit sich. 

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte nicht so ganz leicht gefallen ist. Zwar hat sich der Schreibstil von Colleen Hoover gewohnt flüssig lesen lassen, aber irgendwie war mir die Geschichte am Anfang etwas zu langatmig und zu überzogen. Doch das hat sich sehr schnell geändert, denn nach der Ankunft von Lowen im Haus der Crawfords wurde die Geschichte zunehmend spannender und die Geschehnisse haben mich komplett in den Bann gezogen. Neben den Kapiteln aus Lowens Sicht haben wir immer wieder Einblicke in ein altes Manuskript von Verity erhalten und das hat mich wirklich umgehauen. Es war teilweise so verstörend, dass ich nicht nur am ganzen Körper Gänsehaut hatte, sondern vor allem auch Angst hatte weiterzulesen.
So entsetzlich ich das finde, was sie schreibt, kann ich doch nicht aufhören, es zu lesen. Es ist wie ein schreckliches Zugunglück, von dem man den Blick nicht abwenden kann - und Jeremy ist nicht einmal klar, dass er all die Jahre zwischen den Waggons eingeklemmt war. (Seite 193)
Aber auch die Geschehnisse im Hause der Crawfords haben mich absolut nicht kalt gelassen und es hat irgendwie eine düstere und teilweise auch emotionale Grundstimmung geherrscht. Ich habe die wildesten Theorien aufgestellt, was denn wirklich alles passiert ist und noch passieren könnte. Dabei hatte ich jeden Charakter mindestens einmal im Verdacht. Das Ende war für mich total unvorhersehbar und es gab eine Wendung, die meine ganzen Theorien zunichte gemacht hat. Auch jetzt, Stunden nach Beenden des Buches, weiß ich noch immer nicht, was ich glauben soll und vor allem, was ich davon halten soll. Denn eins ist klar: Das Ende stellt alles in Frage, was man geglaubt hat, zu wissen. 
Vielleicht macht mich dieses Haus verrückt. Im einen Moment will ich einfach nur weg und im anderen niemals mehr gehen. (Seite 303)
Das Cover gefällt mir mit den zarten Farbtönen zwar sehr gut, aber ich finde es passt absolut nicht zur Geschichte. Wenn ich das Cover so anschaue, denke ich an eine süße Liebesgeschichte mit kleineren Dramen, aber das ist diese Geschichte absolut nicht!

Dieses Buch ist zwar komplett anders als die anderen Bücher von Colleen Hoover, aber mir hat es richtig gut gefallen! Meiner Meinung nach ist es eine gute perfekte Mischung aus einer Liebesgeschichte und einem Psychothriller. Die Autorin hat es geschafft mich mehrmals auf die falsche Fährte zu locken und am Ende alle meine Gedanken zu zerstören. Trotzdem kann ich aufgrund des langatmigen Beginns nur 4,5/5 Sterne geben.

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