Sinking Ships

Titel: Sinking Ships
Autor: Tami Fischer
Verlag: Knaur Taschenbuch
Seiten: 384

Inhalt:
Sie will sich nicht verlieben. 
Er hat es schon längst getan. 

Carla braucht eine harte Schale, damit ihr das Leben nichts mehr anhaben kann. Damit sie es schafft, ihre beiden kleinen Brüder allein großzuziehen und nebenbei auch noch Job und Studium zu stemmen. Deshalb darf niemand wissen, dass sie panische Angst vor Wasser hat. 
Als sie bei einer Party in den Pool stürzt, kommt es beinahe zur Katastrophe. Doch in letzter Sekunde wird sie gerettet - ausgerechnet von Mitchell, dem unerträglich netten Kapitän des Schwimmteams. Gegen Carlas Willen lässt Mitchell ihre Mauern bröckeln. Aber dann schlägt das Leben erneut mit aller Härte zu...

Meine Meinung: 
Als Carla, die sich eine harte Fassade aufgebaut hat und niemandem von ihrer Angst vor Wasser erzählt hat, auf einer Party in den Pool stürzt, scheint die nächste Katastrophe in ihrem Leben perfekt. Doch sie wird von Mitchell, dem Kapitän des College-Schwimmteams gerettet. Obwohl die beiden sich scheinbar nicht mögen, fängt es schon bald an zwischen den beiden zu knistern.. 

Carla Santos ist eine temperamentvolle Kolumbianerin, die sich leicht auf die Palme bringen lässt und sehr schlagfertig ist. Außerdem bringt sie das ein oder andere Sprichwort durcheinander, was sie aber nur noch sympathischer macht. Meiner Meinung nach ist sie eine starke und mutige Persönlichkeit, denn neben ihrem Studium und einem Nebenjob in einer Bar, zieht sie ihr beiden kleinen Brüder alleine groß, wofür sie meinen vollsten Respekt erhält. Dabei fällt es ihr schwer anderen zu vertrauen und sie nimmt nur ungern Hilfe an. Daher hat sie auch einige Geheimnisse vor ihren Freundinnen. Ihr größtes Geheimnis ist allerdings die Angst vor dem Wasser, welche durch ein traumatisches Ereignis in ihrer Kindheit ausgelöst wurde. Ich mochte Carla von Anfang an total gerne und auch wenn ich nicht jede Handlung von ihr nachvollziehen konnte, finde ich, dass sie eine tolle Entwicklung durchgemacht hat. 
Mitchell Moore ist hingegen das komplette Gegenteil von Carla. Er ist Kapitän des Schwimmteams, Sunnyboy schlechthin und durch seine freundliche und charmante Art sehr beliebt. Mitchell ist ein sehr einfühlsamer und liebenswürdiger Mensch und immer für seine Freunde da, denn er hilft, wo er nur kann. Er kommt aus einer scheinbar perfekten und sehr reichen Familie. Doch schon bald merkt man auch ihm an, dass er mit familiären Problemen zu kämpfen hat und vor allem einem großen Druck ausgesetzt ist, denn seine Mutter ist in früheren Zeiten ebenfalls auf hohem Niveau geschwommen.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem langsamen und authentischen Tempo. Zu Beginn können sich Carla und Mitchell nicht unbedingt gut leiden, obwohl man schon bald erfährt, dass Mitchell schon ziemlich lange für Carla schwärmt. Trotzdem treffen sie durch ihren gemeinsamen Freundeskreis immer wieder aufeinander und man kann ein gewisses Knistern zwischen den beiden spüren. Mir hat es gefallen, wie die beiden sich einander immer mehr vertraut haben und sich daraus schließlich erstmal eine Freundschaft mit sehr viel körperlicher Anspannung entwickelt hat. 
Er blinzelte. Seine Augen leuchteten auf, und ein Lachen entschlüpfte ihm. Plötzlich nahm er mein Gesicht in die Hände, zog mich zu sich und küsste meine Stirn. (Seite 193)
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es noch einige Nebencharaktere. Unter anderem ist die Clique um Ella, Ches, Savannah, Lenny, usw. mit dabei, welche mir sehr sympathisch war. Man merkt, dass die Freunde immer füreinander da sind und einfach gut miteinander harmonieren. Auch Carlas Tante und die Frauen aus dem Salon waren mir sehr sympathisch, denn sie sind nicht nur total hilfsbereit sondern mit ihnen hat man auch immer etwas zum Lachen. Carlas Brüder waren sehr authentisch dargestellt und vor allem Oskar war einfach zuckersüß! Neben den vielen tollen Charakteren gab es allerdings auch noch einen Charakter, den ich nicht so mochte: Arden. Ich konnte sie von Beginn an nicht so ganz einschätzen und sie hat auf mich zum Teil sehr kindisch gewirkt. 

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer gefallen ist. Aber nach ein paar Kapiteln konnte mich das Buch doch noch in den Bann ziehen und ich wollte einfach nur wissen, wie es weiter geht. Dabei hat mir vor allem der locker leichte Schreibstil von Tami gefallen, denn dieser lässt sich nicht nur angenehm lesen sondern ist auch ebenso gefühlvoll wie humorvoll. Außerdem hat sie meiner Meinung nach auch die richtige Portion Humor und Drama, aber auch kleinen besonderen Momenten gefunden. Dabei wurde die Geschichte abwechselnd aus Carlas und Mitchells Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Besonders die Darstellung von Carlas Panikattacken hat mir dabei sehr gut gefallen, denn obwohl ich damit keinerlei Berührungspunkte habe, konnte ich mich extrem gut in ihre Situation einfühlen. 
Gegen Ende wurde das Buch sogar nochmal richtig emotional und ich habe die ein oder andere Träne verdrückt. Trotzdem muss ich auch sagen, dass mir das Ende dann fast einen Ticken zu schnell ging. 

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut, denn es passt durch die Farbgestaltung nicht nur richtig gut zur Geschichte sondern ist mit den golden reflektierenden Punkten und der eingeprägten weißen Schrift auch ein richtiger Hingucker. 

Ehrlich gesagt hat mich der Klappentext des Buches gar nicht so richtig angesprochen und auch wenn mir der Einstieg etwas schwer gefallen ist, konnte mich das Buch trotzdem von sich überzeugen. Dabei hat mir vor allem der Schreibstil der Autorin gefallen und die richtige Mischung aus Humor, Drama und Emotionen. Aber auch die Charaktere sind mir total ans Herz gewachsen und ich freue mich schon bald den ersten Teil Burning Bridges zu lesen. Deshalb gibt es von mir 4,5/5 Sterne. 

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das tolle Überraschungspaket! Ich habe mich total darüber gefreut. 

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