Der Tätowierer von Auschwitz

Titel: Der Tätowierer von Auschwitz
Autor: Heather Morris
Verlag: Piper
Seiten: 304

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Inhalt:
Eine Geschichte von Menschlichkeit, Mut, Liebe und Hoffnung

1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten Mahnungen gegen das Vergessen gehören würden. Er nutzte seine besondere Rolle und kämpfte gegen die Unmenschlichkeit des Lagers, vielen rettete er das Leben.
Dann, eines Tages, tätowierte er den Arm eines jungen Mädchens - und verliebte sich auf den ersten Blick in Gita. Eine Liebesgeschichte begann, an deren Ende das Unglaubliche wahr werden sollte: Sie überleben beide.

Eindringlich erzählt Heather Morris die bewegende, wahre Geschichte von Lale und Gita, die den Glauben an Mut, Liebe und Menschlichkeit nie verloren.

Meine Meinung:
Ich habe der Tätowierer von Auschwitz nun vor fast 3 Wochen beendet und es lässt mich immer noch nicht los. Genau deswegen fällt es mir auch so schwer diese Rezension zu schreiben, denn ich weiß nicht genau wie ich meine Gedanken verpacken soll. 

Das Buch handelt von Lale, der als junger Jude ins Konzentrationslager deportiert wird und dort die Häftlingsnummern tätowiert. Unter anderem tätowiert er eben auch den Arm von Gita, die ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf geht. 

Lale, bürgerlich Ludwig Eisenberg, wird im April 1942 nach Auschwitz deportiert und ist vorerst im Bauamt tätig. Schon bei seiner Ankunft merkt man Lale seinen Überlebenswillen an. Er ist selbstbewusst, hat eine sehr gute Menschenkenntnis und beobachtet seine Umgebung genau. Außerdem spricht er mehrer Sprachen, was ihm seinen Umgang mit der SS und den Mithäftlingen erleichtert. So kommt es, dass er eines Tages erst zum zweiten Tätowierer und schließlich zum alleinigen Tätowierer ernannt wird. Ab diesem Zeitpunkt bekommt er Vergünstigungen, wie z.B. ein eigenes Zimmer oder mehr Essen, die er aber ebenso wie seine Weisheiten und Ratschläge mit anderen teilt und so auch das ein oder andere Leben rettet. Ich habe den größten Respekt vor Lale, denn er ist ein starker Charakter, der durch seinen eisernen Überlebenswillen auch die ein oder andere brenzlige Situation überlebt hat und somit auch die Zeit im KZ überlebt hat. 
Du machst mich neugierig, Lale. Du hast mich irgendwie angezogen. Du hattest eine Stärke, die nicht mal dein kranker Körper verbergen konnte. Deshalb sitzt du heute vor mir. (Seite 43)
Eines Tages lernt Lale Gita kennen, die ebenfalls seit April 1942 in Auschwitz gefangen ist. Für Lale ist es Liebe auf den ersten Blick und auch Gita findet nach und nach Gefallen an Lale. Neben den vielen dunklen Seiten, die man im Laufe des Buches kennenlernt, zeigt die Autorin so, dass es durchaus auch schöne Dinge gab: Liebe, Hoffnung und Freundschaft, die die Häftlinge zusammen geschweißt hat. 
Ich will vergessen. wo ich bin und was meiner Familie zugestoßen ist. Und wenn er mich umarmt, vergesse ich das, nur für diese paar kurzen Momente. (Seite 151)  
Der Schreibstil von Heather Morris ist absolut fesselnd. Dabei erzählt sie die aus Gesprächen mit Lale gesammelten Informationen im Präsens, sodass der Leser nochmal mehr mitgerissen wird. 
Es gab wirklich schon lange kein Buch mehr, dass mich so emotional berührt und fertig gemacht hat. Ich war die ganze Zeit über die vorgefallenen Grausamkeiten erschüttert, war wütend, habe gehofft, geweint, aber auch an der ein oder anderen Stelle geschmunzelt. Abgerundet wird das Buch noch mit einem Nachwort sowie einer Anmerkung der Autorin und einem Epilog, wodurch ein gelungener Abschluss erzeugt wurde.

Der Tätowierer von Auschwitz hat meiner Meinung nach so viel mehr Aufmerksamkeit verdient, denn es zeigt nicht nur die dunklen Seiten der NS-Zeit sondern eben auch, dass aus so einer grausamen Zeit etwas wunderbares entstehen kann.

Vielen Dank an Piper-Verlag für das Rezensionsexemplar!

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