Northern Love - Hell wie der Weihnachtsstern

 Titel: Northern Love - Hell wie der Weihnachtsstern
Autorin: Julie Birkland
Verlag: Nova MD
Seiten: 260

Inhalt:

Der Winter zieht ein in Lillehamn, und die Gäste in Linneas "Strandkafé" werden weniger. Fest entschlossen, ihr geliebtes Café über die Runden zu bringen, schmiedet Linnea immer neue Pläne. Ausgerechnet jetzt startet auch Jarik Mathiesen, Inhaber und Barkeeper des "Frontstage", aggressive Marketingaktionen, und mit seiner arroganten Art lässt er keine Gelegenheit aus, Linnea auf die Nerven zu gehen. Lillehamn ist eindeutig zu klein für sie beide. 
Doch bald schon hat Linnea das Gefühl, dass die tätowierten Unterarme und das überhebliche Lächeln nur verbergen sollen, wer Jarik wirklich ist..

Inhalt:

Eigentlich steht mit Weihnachten die schönste Zeit des Jahres an, doch für Linneas Strandkafé bedeutet dies, dass die Besucher immer weniger werden. So tut sie alles dafür, das Café über die Runden zu bringen. Doch damit ist sie nicht die einzige, denn auch Jarik, Besitzer des Frontstages, plant die ein oder andere Aktion. Wird es für beide einen Platz im winterlichen Lillehamn geben? 

Linnea, die Cousine der Solberg-Geschwister, lernt man als eine sehr freundliche und empathische Protagonistin kennen. Sie hat sich mit der Eröffnung des Strandkafés in Lillehamn ihren großen Traum erfüllt und man merkt förmlich, wie sie dafür brennt. Sie liebt es stundenlang in der Küche zu verbringen, neue Kuchen auszuprobieren und möchte mit ihrem Café einen gemütlichen Treffpunkt für alle bieten. Dennoch ist sie durch die anstehenden Wintermonate auch von Selbstzweifeln geplagt, die sie am liebsten nur mit sich ausmachen würde. 
Jarik hingegen lernt man als einen eher verschlossenen und ruhigen Charakter kennen und auf den ersten Blick wirkt er dadurch auch etwas arrogant. Nach und nach bekommt man aber immer mehr Einblicke hinter seine Fassade und sein interessanter Charakter wird sichtbar. Gerade im Hinblick auf seine Vergangenheit versteht man als Leser zunehmend mehr, warum er sich zu Beginn so abweisend verhält und es ihm nicht leicht fällt, anderen zu vertrauen. 
Obwohl sich Linnea und Jarik anfangs den ein oder anderen Schlagabtausch bieten und sich ihrer Konkurrenz bewusst sind, kann man doch ein leichtes Knistern zwischen den beiden spüren. Denn wie heißt es so schön? Was liebt, das neckt sich. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt und mir hat es gefallen, wie sich die beiden einander immer mehr geöffnet und unterstützt haben. 
Es war, als wären sie zwei Schauspieler, die mitten im Stück innehielten und sich jenseits der Masken betrachteten, ganz kurz nur. Während dieser Millisekunde sah Jarik sie - und sie sah ihn. (Seite 70)
Aber nicht nur mit Jarik und Linnea gab es ein Wiedersehen, sondern auch mit sämtlichen anderen Charakteren der Vorgängerbänden. So haben die Solberg-Geschwister und ihre Partner*innen die beiden jederzeit unterstützt und so manche Situation aufgelockert. Nebenbei konnte man aber auch andere Bewohner Lillehams kennenlernen und mir hat deren Gemeinschaft einfach total gut gefallen. 

Die Northern Love-Reihe hat sich in den letzten beiden Jahren zu einer richtigen Wohlfühlreihe für mich entwickelt, obwohl mich Band zwei und drei nicht ganz überzeugen konnten. Dennoch habe ich mich total gefreut, als die Autorin einen winterlichen Roman zum Abschluss der Reihe angekündigt hat. Erst einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es dann auch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil lässt sich wieder total angenehm lesen und ist locker leicht, aber auch sehr bildhaft und gefühlvoll. Dabei habe ich vor allem die anfänglich lockere Atmosphäre mit den ganzen Schlagabtauschen total genossen. Nach und nach wurde die Geschichte dann immer ruhiger und irgendwie auch tiefgründiger. Denn je mehr sich die Charaktere geöffnet haben, desto mehr ernstere und auch brandaktuelle Themen sind in die Geschichte eingeflossen. Obwohl die Geschichte, wie auch schon aus den vorherigen Bänden gewohnt, aus der Erzählerperspektive erzählt wurde, konnte ich die Gefühle und Ängste der beiden Protagonisten hautnah mitfühlen. Dabei haben die behandelten Themen trotz der eher geringen Seitenzahl nie überladen gewirkt, denn Julie Birkland hat eine tolle Mischung aus tiefgründigen, aber auch romantischen und humorvollen Szenen gefunden. 
Ganz besonders hat mir zudem auch wieder die Atmosphäre im winterlichen Lillehamn gefallen. Ich habe mich schon vor dem Lesen total gefreut in die Hafenstadt zurückzukehren und schon von der ersten Seite an habe ich mich wieder total wohlgefühlt. Zu gerne würde ich mal dorthin reisen, eine Tour auf den Hausberg machen, zu Kaffee und Kuchen in Linneas Strandkafé einkehren und anschließend eines der selbstgebrauten Biere von Jarik im Frontstage probieren. 

Linnea schloss die Augen, spürte den letzten Sonnenstrahlen nach und dann der Herbstkälte, die feucht vom Meer heraufkam. Gleichmäßig rollten die Wellen auf den Sandstrand, wie sie es seit Tausenden von Jahren taten. Was war ihr kleines Café gegen diese Ewigkeit. (Seite 13)
Das Cover des Buches mag ich wieder total gerne, da es nicht nur zu den anderen Bände der Reihe passt, sondern auch wieder eine tolle Verbindung zur Geschichte herstellt. 

Ich habe mich total gefreut in das winterliche Lillehamn zurückzukehren und wurde definitiv nicht enttäuscht. Mit Hell wie der Weihnachtsstern hat Julie Birkland einen tollen Abschluss der Northern Love-Reihe geschaffen, der sowohl durch die tolle Atmosphäre als auch durch die behandelten Themen überzeugen kann. 

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