SORRY. Ich habe es nur für dich getan.

 Titel: SORRY. Ich habe es nur für dich getan
Verlag: Penguin
Autorin: Bianca Iosivoni
Seiten: 400

Inhalt:

San Francisco. Die junge ehrgeizige Journalistin Robyn ist geschockt, als die Polizei bei ihr auftaucht: Ihr Ex-Freund Julian wurde als vermisst gemeldet. Mit einem Schlag stürzt die Vergangenheit auf sie ein, und alles ist wieder da: Die Sehnsucht, der Schmerz - und die Enttäuschung. Dabei möchte Robyn nichts mehr, als zu vergessen. Zutiefst beunruhigt fragt sie sich, was Julian zugestoßen sein könnte, und findet Zuflucht bei ihrem besten Freund Cooper. Doch das, was sie für Cooper empfindet, geht längst über eine Freundschaft hinaus. Als er unter Verdacht gerät, mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, weiß Robyn nicht mehr, was sie noch glauben oder fühlen soll - und vor allem, wem sie noch vertrauen kann. Vielleicht nicht einmal mehr sich selbst.. 

Meine Meinung:

Als die Polizei bei Robyn auftaucht, ist nichts mehr so wie es mal war. Julian, ihr Ex-Freund, wird vermisst und dadurch wird bei Robyn das reinste Gefühlschaos entfacht. Zuflucht findet sie bei ihrem besten Freund Cooper, der allerdings schon bald verdächtigt wird, etwas mit Julians Verschwinden zu tun zu haben. 

Zu Beginn ist Robyn, die als Journalistin in San Francisco arbeitet, nicht nur sehr humorvoll, sondern vor allem auch sehr ehrgeizig. Sie glaubt an ihre Träume und würde alles dafür tun. Genau diese  Eigenschaften sind im Verlauf der Geschichte verloren gegangen, was allerdings aufgrund ihrer Erfahrungen nicht sonderlich verwunderlich ist. So zieht sie sich immer mehr zurück. Leider ist es mir aus diesem Grund doch sehr schwer gefallen, eine Verbindung zu Robyn aufzubauen, denn sie bleibt die meiste Zeit über ziemlich blass. 

Auch mit den anderen Charakteren, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen, wurde ich leider nicht unbedingt warm. Julian war mir zu Beginn eigentlich ganz sympathisch, obwohl ich ihn auch etwas schmierig fand. Die anfängliche Sympathie hat sich allerdings ziemlich schnell gelegt. Ganz anders sah es mit Cooper aus. Ihn mochte ich aufgrund seiner aufmerksamen, humorvollen und charmanten Art recht gerne - auch wenn es mir manchmal etwas schwer gefallen ist, ihn einzuschätzen.

Ich sollte ihn hassen, ihn verabscheuen und verachten, aber ... wie konnte man jemanden für all das Schreckliche hassen, wenn man sich auch an die guten Momente erinnerte? (Seite 277)

Ich habe mich total gefreut als ich gehört habe, dass Bianca Iosivoni ihren ersten Thriller veröffentlicht, denn vor allem ihre Firsts-Reihe habe ich unglaublich gerne gelesen. Leider ist diese Vorfreude ziemlich schnell verloren gegangen, denn der Einstieg in SORRY ist mir leider doch sehr schwer gefallen. Obwohl sich der Schreibstil von Bianca Iosivoni gewohnt angenehm lesen lässt und man direkt in die Geschehnisse hineingeworfen wird, plätscherte die Geschichte die ersten 100 Seiten etwas vor sich hin. Danach nahm die Geschichte etwas mehr Fahrt auf und es wurden immer mehr Details aufgedeckt, wodurch ich immer weiter lesen wollte und vor allem wissen wollte, ob sich meine Theorie bewahrheitet. Dabei hat es mir besonders gut gefallen, dass die Geschichte in zwei Ebenen - Vergangenheit und Gegenwart - erzählt wird, denn so hat man immer mehr Einblicke in Robyns und Julians zunehmend toxisch werdende Beziehung erhalten. Außerdem wurde in diesem Zusammenhang auch ein wichtiges Thema behandelt, welches mich allerdings emotional nicht ganz erreichen konnte. Während der Romanceanteil im Verlauf der Geschichte immer mehr ansteigt, wurde es gegen Ende nochmal richtig spannend, wenn auch etwas dramatisch und konstruiert. Hier muss ich allerdings zugeben, dass mich die Auflösung nicht mehr wirklich überraschen konnte. 

Jemanden zu zerstören, war ganz einfach. Es dauerte nur ein paar Minuten, manchmal auch nur Sekunden. Es braucht nur einen Moment. Ein Wort, eine Tat, um jemanden zu vernichten. Heilung dagegen? Sich von dem zu erholen, was passiert war? Damit zurechtzukommen und zu lernen, damit zu leben? Das dauerte eine Ewigkeit. (Seite 307)

Das Cover finde ich insgesamt ganz schön gestaltet. Vor allem ist es durch die silberne Schrift auf dem doch eher dunkel gehaltenen Hintergrund ein richtiger Hingucker. 

SORRY. Ich habe es nur für dich getan konnte mich leider nicht vollständig von sich überzeugen. Insgesamt hatte ich mir hier doch etwas mehr Spannung erwartet und wurde leider auch mit den Charakteren nicht ganz warm. 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. 

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