Titel: Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Autorin: Ali Hazelwood
Verlag: Rütten & Loening Berlin
Seiten: 443
Inhalt:
Biologie-Doktorandin Olive glaubt an die Wissenschaft - nicht an etwas Unkontrollierbares wie die Liebe. Dank ihrer Freundin Anh sieht sie sich plötzlich gezwungen, eine Beziehung vorzutäuschen, und küsst in ihrer Not den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Nicht nur, dass es dieser Kuss eine Kette irrationaler Gefühle auslöst - der Geküsste entpuppt sich zudem als Adam Carlsen: größter Labortyrann von ganz Stanford. Schon bald droht nicht nur Olives wissenschaftliche Karriere über dem Bunsenbrenner geröstet zu werden, auch ihre Verwicklung mit Carlsen fühlt sich mehr nach oxidativer Reaktion als romantischer Reduktion an, und Olive muss dringend ihre Gefühle einer Analyse unterziehen..
Meine Meinung:
Um ihrer Freundin Anh nicht im Weg zu stehen, küsst Olive den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Und das ist kein geringerer als Adam Carlsen, ein von allen gefürchteter Professor. Doch was als Fake begann, wird schon bald zu mehr..
Aber in diesem Augenblick war es so, wie es von Anfang an zwischen ihr und ihm gewesen war: als schlüpfe sie in ein Lieblingskleid, das sie in ihrem Kleiderschrank verloren geglaubt und wiedergefunden hatte. Und das noch genauso wohlig und schön war wie zuvor. (Seite 414)
Aber nicht nur Olive und Adam mochte ich total gerne, sondern auch die (meisten) Nebencharaktere. Gerade Olives Freunde Anh und Malcolm haben Olive immer wieder aus ihrer Komfortzone rausgelockt, sie aber gleichzeitig auch immer unterstützt. Allerdings muss ich auch sagen, dass sie mir manchmal etwas too much waren, obwohl ich ihre gemeinsamen Momente gerne verfolgt habe. Der wahre Star der Geschichte war für mich allerdings Holden. Ihn konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen, aber dann hat er der Geschichte einfach das gewisse Etwas gegeben.
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe ist wohl eines der gehyptesten Bücher der letzten Monate, weswegen ich super gespannt war wie mir das Buch gefallen wird. Zu Beginn des Buches musste ich mich erstmal daran gewöhnen, dass die Geschichte aus der Erzählerperspektive erzählt wird, was ich eigentlich gar nicht so gerne mag. Nach wenigen Kapiteln konnte ich mich allerdings voll und ganz auf die Geschichte einlassen, was vor allem auch an Ali Hazelwoods locker leichten Schreibstil lag. Die Autorin schreibt mit so viel Humor, aber auch Gefühl, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. An sich verläuft die Geschichte eher ruhig, kann aber definitiv mit humorvollen sowie teilweise auch richtig süßen und gefühlvollen Momenten zwischen Olive und Adam überzeugen. Auch das Setting an der Stanford University sowie die Einbindung der Wissenschaft in die Geschichte hat mir gefallen. Dabei bringt Ali Hazelwood auch ernstere und wichtige Themen wie Frauen in MINT-Fächern sowie Machtmissbrauch mit in die Geschichte ein, wodurch das Buch trotz der überwiegend lockeren Atmosphäre auch eine gewisse Tiefgründigkeit erhält und eine tolle Mischung entsteht.
"Ist es. Die Wissenschaft verlangt viel und gibt sehr wenig zurück. Ohne richtig guten Grund, ist es schwer, dabeizubleiben." (Seite 199)
Das Cover ist durch die Farbauswahl schon ein kleiner Eyecatcher, entspricht allerdings nicht so ganz meinem Geschmack. Was mir bei der Gestaltung allerdings richtig gut gefallen hat, sind die Kapitelanfänge. Denn jedes Kapitel fängt mit einer Hypothese an, die einen Ausblick auf die Geschehnisse des Kapitels geben.
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe war mein erstes Buch von Ali Hazelwood und definitiv nicht mein letztes. Denn die Geschichte von Olive und Adam konnte mich nicht nur richtig gut unterhalten, sondern überzeugte auch durch die Auswahl der Themen und dem akademischen Setting. Deshalb gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung für diese tolle Geschichte.
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