Spanish Love Deception

 Titel: Spanish Love Deception - Manchmal führt die halbe Wahrheit zur ganz großen Liebe
Autorin: Elena Armas
Verlag: Piper
Seiten: 544

Inhalt:

Alles nur gespielt? Oder doch echte Liebe?

Lina Martín braucht dringend ein Date für die Hochzeit ihrer Schwester in Spanien. Vor allem, weil ihre gesamte spanische Großfamilie endlich ihren amerikanischen Freund kennenlernen will - der allerdings nicht existiert. Lina hat nur vier Wochen, um jemanden zu finden, der mit ihr von New York nach Spanien reist, um ihre Familie davon zu überzeugen, dass es die große Liebe ist. Dann bietet ausgerechnet ihr Arbeitskollege Aaron seine Hilfe an. Er, der sie als desillusioniert bezeichnet und seine Nase immer in ihre Angelegenheiten steckt? NIEMALS! Aber die Hochzeit rückt näher, und Aaron ist ihre beste (und einzige) Option. In Spanien muss Lina feststellen: Nicht nur als Fake-Boyfriend kann Aaron wirklich charmant sein..

Meine Meinung:

Als Aaron sich anbietet, Lina zu der Hochzeit ihrer Schwester zu begleiten, ist sie wenig begeistert von dieser Idee. Doch als das Event immer näher rückt, bleibt ihr keine andere Option und so machen sich die beiden auf den Weg nach Spanien. Ob das so eine gute Idee war? 

Catalina Martín, geboren und aufgewachsen in Spanien, habe ich zu Beginn als einen sehr lebensfrohen, aber auch temperamentvollen Charakter wahrgenommen. Sie lebt seit einigen Jahren in New York und arbeitet hart für ihre Ziele. Leider muss ich zugeben, dass mich Lina nach und nach immer häufiger genervt hat. Sie redet oftmals drauf los, ohne vorher nachzudenken, verletzt dabei ihre Mitmenschen und ist sehr dickköpfig. Vor allem wirkt sie aber durch ihr Verhalten anderen und insbesondere Aaron gegenüber phasenweise wahnsinnig kindisch und ich konnte es absolut nicht nachvollziehen. 
Aaron Blackford hingegen war mir nach anfänglichen Schwierigkeiten eigentlich ganz sympathisch - auch wenn er neben Lina meiner Meinung nach etwas blass blieb. Zu Beginn wirkte er auf mich sehr verschlossen und unterkühlt, wodurch ich ihn nicht so ganz greifen konnte. Nach und nach wurde das aber zum Glück besser und Aaron entpuppte sich als sehr ehrgeizig, charmant und zuvorkommend, weswegen ich mich mehr als einmal gefragt habe, warum Lina sich so abweisend ihm gegenüber verhält. 
Dadurch, dass ich leider mit den Charakteren nicht hundertprozentig warm geworden bin und sich zwischen den beiden nur sehr langsam mehr entwickelt hat, blieben für mich auch die Gefühle etwas auf der Strecke. Dieser Eindruck hat sich nur noch verstärkt, als sich die Beziehung ab einem bestimmten Punkt viel zu schnell von Fake Dating zu einer richtigen Beziehung entwickelt hat und dabei fast schon zu kitschig wurde. 

"Wir kriegen das hin", erklärte er selbstbewusst. Wir. Dieses einfache Wort aus drei Buchstaben hallte ein wenigen lauter in meinen Ohren wider als der Rest. (Seite 270)

Neben Lina und Aaron lernt man kaum weitere Personen kennen. Rosie, Linas Arbeitskollegin und Freundin, war mir eigentlich ganz sympathisch, denn sie war nicht nur immer für Lina da, sondern hat sie auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auch die anderen Kollegen von Lina und Aaron mochte ich bis auf eine Ausnahme ganz gerne. Genau so sah es mit Linas Familie aus, die die Geschichte immer wieder aufgelockert haben. 

Kaum ein Buch wurde in den letzten Wochen und Monaten in den sozialen Medien so gehypet wie Spanish Love Deception, weshalb ich umso gespannter war wie mir die Geschichte rund um Lina und Aaron gefällt. An sich hat sich Elena Armas' Schreibstil sehr angenehm lesen lassen. Allerdings hat sie viele Szenen auch sehr detailreich beschrieben, wodurch man sich zwar gut in die Geschichte hineinversetzen konnte, aber es auch phasenweise sehr langatmig wurde. Gerade auf den ersten 200 Seiten hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte einfach nicht voran kommt und sich Linas Gedankengänge bzw. auch bestimmte Themen wiederholen. Nachdem dann endlich der eigentliche Plot und damit die Reise nach Spanien eingesetzt hat, wurde es zum Glück etwas besser. Ich mochte hier vor allem die Atmosphäre bei Linas Familie, wodurch es den ein oder anderen humorvollen Moment gab, aber man als Leser auch mehr zu Linas (und auch Aarons) Vergangenheit erfahren hat. So wurde auch das ein oder andere tiefgründigere Thema mit eingebracht, was ich so nicht erwartet hätte. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich die Geschichte nie so ganz mitreißen konnte, was vermutlich nicht nur an der langen Einleitung lag, sondern auch an dem aufkommenden Drama gegen Ende, welches für mich nicht so ganz passend war. Außerdem wurde die gesamte Geschichte nur aus Linas Sicht erzählt. So hatte man zwar einen guten Einblick in ihre (teils sehr ausschweifenden) Gedankengänge, aber manchmal hätte ich auf diese Weise auch gerne mehr zu Aaron und seine Gefühle erfahren. 

Die Gestaltung des Covers finde ich eigentlich ganz schön und es freut mich, dass das englische Originalcover übernommen wurde. Vor allem mag ich es, dass sich die einzelnen Elemente auch bei den Kapitelanfängen wiederfinden. 

Insgesamt konnte mich Spanish Love Deception leider nicht so ganz von sich überzeugen, denn es passiert nicht nur sehr wenig auf den knapp 540 Seiten, sondern ich wurde auch nicht so ganz mit Lina und Aaron warm. Dennoch mochte ich den Schreibstil der Autorin ganz gerne, weswegen ich wahrscheinlich zu einem weiteren Buch von ihr greifen würde. 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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