Westwell - Heavy & Light

 Titel: Westwell - Heavy & Light
Autorin: Lena Kiefer
Verlag: LYX
Seiten: 480

Inhalt:

Unsere Geschwister starben, weil sie sich liebten. 
Jetzt sind wir dazu bestimmt, einander zu hassen. 
Aber was, wenn das unmöglich ist?

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel: den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, koste es, was es wolle. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Valerie und ihre große Liebe Adam nach einer Partynacht tot in ihrer Hotelsuite aufgefunden wurden, und seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, Valerie die alleinige Verantwortung am tragischen Tod der beiden zu geben. Einzig und allein Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester, und sie setzt alles daran, herauszufinden, was in jener schicksalshaften Nacht wirklich geschehen ist. Aber auf der Suche nach der Wahrheit kommt ihr ausgerechnet Jessiah Coldwell - Adams jüngerer Bruder - in die Quere. Helena weiß, dass sie Jess eigentlich mit jeder Faser ihres Seins hassen müsste. Und doch weckt er Gefühle in ihr, gegen die sie schon bald machtlos ist.. 

Meine Meinung:

Helena Weston verfolgt nach ihrer Rückkehr nach New York ein Ziel: sie möchte den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, die vor zweieinhalb Jahren gemeinsam mit ihrem Freund Adam tot in einer Hotelsuite gefunden wurde. Denn Adams Familie hat alles daran gesetzt, die Welt glauben zu lassen, dass Valeria die Schuld an dem schicksalshaften Tod trägt. Doch Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester und auf dem Weg zur Aufklärung, trifft sie ausgerechnet auf Jessiah Coldwell, Adams Bruder, an den sie immer öfter denken muss.. 

Helena Weston mochte ich von Beginn an sehr gerne. Sie ist nach zwei Jahren zurück in New York und obwohl sich die Stadt nach Valeries Tod nicht mehr ganz nach ihrem Zuhause anfühlt, setzt sie alles daran, um bleiben zu dürfen. Vor allem aber hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Valeries Ruf wiederherzustellen und begibt sich dafür auch in die ein oder andere brenzlige Situation. Dabei tritt sie vor allem sehr selbstbewusst auf und schreckt vor nichts zurück. Dennoch ist auch eine gewisse innere Zerrissenheit bei Helena spürbar, denn obwohl sie ihrem Plan nachkommen möchte, will sie auch ihre Familie nicht verärgern. So kam es auch zu der ein oder anderen Situation, in der sie meiner Meinung doch etwas zu schnell zurückgezogen hat. 
Auch Jessiah Coldwell habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist nicht nur sehr einfühlsam, sondern auch sehr ehrlich. Dabei trägt er sein Herz am richtigen Fleck, ist selbstbewusst und charmant. Vor allem aber handelt Jessiah in den meisten Situationen sehr selbstlos und rücksichtsvoll, denn gerade für Menschen, die er liebt, und insbesondere für Eli würde er alles in Bewegung setzen. Gerade dieses Pflichtbewusstsein hat ihn dazu bewogen, nach New York zurückzukehren, obwohl er die Stadt am liebsten für immer verlassen möchte.
Obwohl zwischen Helena und Jessiah fast von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar war und ich die Dynamik der beiden total gerne mochte, ging mir die Entwicklung ihrer Liebe an einigen Stellen doch etwas zu schnell. Dennoch mochte ich es sehr gerne, wie das Versteckspiel der beiden und die Last, die sie mit ihrer Verbindung auf den Schultern tragen, umgesetzt wurde. 
Mir stockte der Atem, als ich erkannte, wie er mich anschaute - mit völliger Offenheit in den Augen und etwas, das alles in mir zum Flirren brachte. Ich hatte keine Ahnung, wieso ich mich in seiner Gegenwart so fühlte, gleichzeitig verletzlich und unbesiegbar. (Seite 249)

Neben Helena und Jessiah gestalten noch einige weitere Charaktere die Geschichte mit. Allen voran Malia und Thaz waren mir unglaublich sympathisch, denn sie waren immer für Helena und Jess da. Ganz anders sah es da mit den Familien der beiden aus. Während ich Jessiahs Mutter und Helenas Eltern als absolut nervig empfunden habe, konnte ich Helenas Bruder Lincoln nicht so ganz einschätzen. Mein einziger Lichtblick in der Familienkonstellation war war Jess' jüngerer Bruder Eli, den ich total mochte. Vor allem aber hat es mir beinahe das Herz gebrochen, als ich gelesen habe, was ihm in der Vergangenheit widerfahren ist. 

Nachdem mich das erste Buch, welches ich von Lena Kiefer gelesen habe, nicht so ganz überzeugen konnte, bin ich ohne jegliche Erwartungen an den ersten Band der Westwell-Reihe heran gegangen und wurde von Beginn an positiv überrascht. Der Schreibstil von Lena Kiefer war nicht nur locker leicht, sondern auch absolut fesselnd, sodass ich das Buch phasenweise kaum aus der Hand legen konnte. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Helenas und Jessiahs Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat und vor allem ihre innere Zerrissenheit nach dem Tod ihrer Geschwister hautnah mitbekommen konnte. Gerade dadurch habe ich die Geschichte an vielen Stellen als äußerst gefühlvoll empfunden, ohne, dass es erdrückend wirkt. Denn es gab auch immer wieder spannungsgeladene Szenen rund um Helenas Aufklärungsversuche, bei denen sie immer wieder auf neue Geheimnisse und Intrigen stößt. Alles in allem hat Lena Kiefer hier eine tolle Mischung gefunden, sodass ich immer wissen wollte, wie es weiter geht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass es gegen Ende doch zu der ein oder anderen etwas langatmigen Szene kam und der Grund für Helenas Rückkehr nach New York etwas verloren gegangen ist. Dennoch würde ich am liebsten direkt mit Band zwei weiter machen, denn der Cliffhanger am Ende war einfach nur fies. 

Außerdem mochte ich das Setting des Buches unglaublich gerne, denn New York und seine Upper Class wurden meiner Meinung nach toll in Szene gesetzt, wodurch sich bei mir nicht nur einmal die totalen Gossip Girl Vibes eingestellt haben. Außerdem hat es mir total gefallen, wie Lena Kiefer die unterschiedlichen Auffassungen von Helena und Jessiah über die Stadt aufgegriffen hat. 

New York war für manche zu groß, zu laut, zu viel. Aber ich liebte das. Ich liebte es, dass man hier vollkommen allein inmitten einer Menschenmenge sein konnte. Dass jede Kultur, jede Nationalität, jeder einzigartige Charakter ein Teil der Vielfalt war, die diese Stadt so lebendig machte. (Seite 37)

In das Cover des Buches habe ich mich schon verliebt, als ich es das erste Mal in der Vorschau gesehen habe. In echt finde ich es aber noch 100 Mal schöner, denn es wirkt durch die helle Farbgestaltung, den geprägten Ornamenten und der goldenen Schrift total edel. 

Alles in allem hat mich der Auftakt der Westwell-Reihe trotz kleinerer Kritikpunkte von sich überzeugen können. Denn die Geschichte rund um Helena und Jessiah bestach nicht nur durch ein tolles Setting, sondern war auch gleichermaßen gefühlvoll und spannend. Ich freue mich schon auf die beiden weiteren Bände! 

Vielen Dank an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!

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