The Sunrise in your Eyes

 Titel: The Sunrise in your Eyes
Autorin: Kim Leopold
Verlag: Piper
Seiten: 432

Inhalt:

Er zeigt ihr die verborgenen Seiten der Stadt. 
Sie zeigt ihm die verborgenen Seiten ihres Herzens. 

Allegra flieht vor ihren Gefühlen und der Trauer um ihre Mutter. Ablenkung findet sie bei ihrer Arbeit in Los Angeles' Problembezirk Skid Row, wo man sie nur unter ihrem Spitznahmen Lela kennt. Auch der Fotograf Maverick taucht immer wieder unter falschem Namen in Skid Row unter, um für seinen Instagramaccount das Leben abseits der schillernden Hollywoodboulevards zu dokumentieren. Als er dort auf Lela trifft, ist er hin und weg von der feinfühligen Studentin. Was sie beide nicht wissen: Während sie sich bei der gemeinsamen Suche nach Hoffnung in Zeiten der Dunkelheit näher kennenlernen, sind sie sich in ihrem Leben außerhalb von Skid Row längst begegnet. 

Meine Meinung:

Neben ihrem Studium arbeitet Allegra in Skid Row, einem Problembezirk in Los Angeles. Dort trifft sie auch auf den Fotografen Maverick, der das Leben der Menschen, die dort Unterschlupf suchen, auf Instagram dokumentiert und zwischen ihnen funkt es gewaltig. Doch eigentlich hat Allegra schon längst jemanden kennengelernt.. 

Allegra lernt man schon im ersten Band kennen, denn sie ist die Schwester von Pascal. Sie studiert soziale Arbeit und arbeitet nebenbei in einer sozialen Einrichtung in Skid Row, worin sie total aufblüht und den Menschen mit ihrer empathischen Art eine Stütze ist. Nachdem es in der Vergangenheit allerdings einem Vorfall kam, möchten ihre Brüder sie vor allem und jeden beschützen, wovon sich Allegra immer mehr unterdrückt fühlt. Aufgrund ihrer sturen Art kommt es deswegen nicht nur zu der ein oder anderen hitzigen Diskussion, sondern Allegra trifft auch oftmals impulsive Entscheidungen. Gerade letzteres hat mich zu Beginn doch etwas genervt, aber nach und nach konnte ich die Hintergründe immer besser nachvollziehen. Meiner Meinung nach ist Allegra eine wirklich starke Persönlichkeit, wird immer selbstständiger und macht im Verlauf der Geschichte vor allem eine tolle Entwicklung durch.
Aber auch Maverick ist ein Charakter, den man einfach mögen muss. Er arbeitet als Fotograf und begleitet Paare an ihrem schönsten Tag im Leben. Dass dies nicht seine wahre Leidenschaft ist, merkt man allerdings ziemlich schnell. Denn neben der Hochzeitsfotografie lebt sich Maverick auch in Skid Row künstlerisch aus, fotografiert die Bewohner des Viertels und hält deren Geschichten bei Instagram fest. Mir hat es nicht nur total gut gefallen, wie Maverick mit seiner ruhigen und charmanten Art mit den verschiedenen Personen umgegangen ist, sondern ich konnte auch total gut nachvollziehen, warum ihm das ganze Projekt so sehr am Herzen liegt. Dabei zeigt er immer wieder, dass es nicht viel braucht, um glücklich zu sein und man umso mehr schätzen sollte, was man hat. 
Meiner Meinung nach hat die Chemie zwischen den beiden von Anfang an gestimmt und dennoch entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden Charakteren in einem langsamen und somit authentischen Tempo. Besonders interessant fand ich dabei, wie das Kennenlernen gestaltet war, denn dieses findet in zwei verschiedenen Welten statt. Während sie sich als Allegra und Maverick Textnachrichten hin und her schicken, lernen sie sich in Skid Row in einer Extremsituation kennen. Ich habe nur so auf den Moment hingefiebert, in dem die beiden Welten aufeinander prallen und wurde definitiv nicht enttäuscht. 

Ich glaube nicht an Glück, aber ich glaub an Begegnungen, die den Lauf des Lebens verändern - und Allegra, die jetzt in meiner Küche sitzt, fühlt sich verdammt danach an. (Seite 233)

Neben Allegra und Maverick spielen auch Allegras Geschwister Pascal und Micah sowie Holly wieder eine Rolle. Während mir Holly und Pascal wieder total sympathisch waren, musste ich bei Micah das ein oder andere Mal die Augen verdrehen. Dennoch hat es mir gut gefallen, wie sich die Beziehung der drei auch in diesem Band weiterentwickelt hat. Neben Allegras Brüdern lernt man aber auch Mavericks Schwester Mackenzie kennen, die die Geschichte mit ihrer sympathischen Art immer wieder auflockert. Ich hoffe, dass wir von ihr irgendwann noch mehr zu lesen bekommen. 

Erst einmal mit dem Buch angefangen, war ich schon total in der Geschichte gefangen, denn Kim Leopolds Schreibstil konnte mich wieder total überzeugen. Er besticht mit einer gewissen Leichtigkeit und ist dennoch absolut fesselnd und vor allem voller Emotionen, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Dabei wird die Geschichte, wie schon aus dem ersten Band gewohnt, abwechselnd aus Allegras und Mavericks Sicht erzählt. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Charaktere, sondern Kim Leopold nimmt den Leser auch mit auf eine Achterbahn der Emotionen. So musste ich nicht nur oftmals schmunzeln, sondern habe auch regelrecht mit den beiden mitgefiebert, war phasenweise schockiert und habe zum Schluss sogar die ein oder andere Träne verdrückt. 
Während die Geschichte eher ruhig gestartet hat, entwickelt sie sich im weiteren Verlauf zu etwas ganz besonderem. Meiner Meinung nach hat die Autorin eine tolle Mischung aus humorvollen Momenten, aber auch dramatischen sowie spannenden Situationen und Herzklopfmomenten, in denen die die Chemie zwischen den Charakteren förmlich spürbar war, gefunden. Dabei entführt uns Kim Leopold nicht nur an die schönen Orten rund um Los Angeles, sondern auch nach Skid Row, dem Problemviertel der Stadt. Hier zeigt sie sowohl Momente voller Hoffnung und guten Taten als auch Schattenseiten auf, die das Leben auf der Straße mit sich bringen und teilweise auf wahren Begebenheiten beruhen. Gerade letzteres ging mir unfassbar nahe und waren definitiv keine leichte Kost.

Ich kenne diese Straßen wie meine Westentasche, und ich kenne die Menschen. Viele von ihnen haben sich selbst längst aufgegeben, glauben nicht mehr daran, dass ihnen ein besseres Leben zusteht. Manche bestrafen sich selbst für die Vergangenheit, andere stecken schon mit einem Fuß im Jenseits. Sie wandeln am Abgrund, einen Schritt von der Erlösung entfernt. (Seite 103)

Das Cover des Buches finde ich einfach so wunderschön. Es ist in echt einfach nochmal schöner als auf sämtlichen Bildern. Vor allem die Kombination aus den Pastellfarben, den goldenen Highlights und den schimmernden Elementen finde ich total gelungen. 

Ich habe mich schon seit Wochen auf The Sunrise in your Eyes, den zweiten Band der California Dreams-Reihe, gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte von Allegra und Maverick war nicht nur total emotional, sondern auch spannend, voller wichtiger Themen und Herzklopfmomenten. Ich freue mich jetzt schon auf den abschließenden Band der Reihe! 

Vielen Dank an Kim Leopold und den Piper-Verlag für das Rezensionsexemplar!

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