Die sieben Männer der Evelyn Hugo

 Titel: Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Autorin: Taylor Jenkins Reid
Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Seiten: 464

Inhalt:

Die einstige Hollywood-Filmikone Evelyn Hugo ist endlich bereit auszupacken und die Wahrheit über ihr schillerndes Leben und ihre skandalösen sieben Ehen zu erzählen. Sie fragt die Lokaljournalistin Monique Grant als Ghostwriterin an. Monique ist darüber mehr als erstaunt, schließlich hat sie seit Jahren keinen großen Artikel mehr geschrieben. Könnte das ihre Chance sein?

In ihrem luxuriösen Apartment über den Dächern Manhattans beginnt Evelyn Monique ihre Geschichte zu erzählen: vom Aufstieg in der Männerwelt Hollywoods, den goldenen Jahren der Filmbranche und einer geheimen großen Liebe, deren Scheitern der Preis für ihren Erfolg war. Als sich die Geschichte dem Ende nähert, begreift Monique schließlich, auf welch schmerzhafte Weise ihr Leben mit dem des Hollywoodstars verbunden ist... 

Meine Meinung:

Die New Yorker Journalistin Monique Grant kann ihr Glück kaum fassen: nachdem sie schon einige Artikel bei Vivant veröffentlichen durfte, wurde sie von Evelyn Hugo für ein Exklusivinterview ausgewählt. Zu Beginn tut sich Monique mit dieser Aufgabe etwas schwer, doch nach und nach wächst sie immer mehr über sich hinaus, steht für sich selbst ein und kitzelt immer wieder neue Informationen aus Evelyn Hugo heraus. Doch wer ist Evelyn Hugo überhaupt?

Mit Evelyn Hugo hat Taylor Jenkins Reid einen faszinierenden sowie vielschichtigen Charakter erschaffen. Die einstige Hollywood-Ikone lebt nach ihrem Rückzug aus dem Filmgeschäft sehr zurückgezogen in ihrem New Yorker Apartment und wirkte zu Beginn doch etwas unnahbar. Nach und nach hat sie sich aber immer mehr geöffnet und ich habe sie immer mehr in mein Herz geschlossen, denn sie hatte nicht nur einige Lebensweisheiten auf Lager, sondern ihr Lebensweg hat mich auch sehr beeindruckt. Sie hat es in den 50er-Jahren nach Hollywood gepackt und war doch noch nicht am Ziel ihrer Träume. Evelyn Hugo musste immer wieder für sich selbst einstehen, manchmal fragwürdige Handlungen vollbringen, wobei ihre sieben Ehemänner auch eine gewisse Rolle spielen, und für das kämpfen, was sie wollte. Obwohl das Leben einige Tiefen für sie bereit hielt, hat sie doch nie den Mut verloren und ist ihren Weg gegangen. 
"Ich bin Evelyn." Sie ergreift meine Hand und schüttelt sie. Ich empfinde es als eine ganz besondere Form von Stärke, den eigenen Namen zu nennen, wenn man weiß, dass jeder im Raum, jeder auf der Welt ihn bereits kennt. (Seite 30)

Neben Monique und Evelyn gibt es auch einige Nebencharaktere, die eine mehr oder weniger große Rolle in Evelyns Lebensgeschichte spielen. Einige davon waren mir sympathisch - andere eher weniger. Um an dieser Stelle nicht zu spoilern, möchte ich auch gar nicht näher darauf eingehen. 

Als ich gehört habe, dass Die sieben Männer der Evelyn Hugo auch auf Deutsch erscheint, habe ich mich total gefreut. Denn ich habe im Voraus nicht nur total viel Gutes über das Buch gehört, sondern auch schon ewig kein Buch mehr von Taylor Jenkins Reid gelesen, obwohl mir ihre Bücher eigentlich immer total gut gefallen haben. Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg aber dann erst einmal etwas schwer gefallen, obwohl sich der Schreibstil von Taylor Jenkins Reid eigentlich sehr angenehm lesen lässt. Dabei ist er sehr detailreich, wodurch nicht nur eine besondere Atmosphäre entsteht, sondern ich auch immer besser in die Geschichte rein gefunden habe. Besonders wird das Buch meiner Meinung auch durch den Wechsel der verschiedenen Erzählperspektiven. Einerseits werden die Geschehnisse rund um das Interview zwischen Monique und Evelyn in der Gegenwart wiedergegeben und andererseits taucht man gemeinsam mit Evelyn in ihre Vergangenheit ab, wodurch alles unglaublich nahbar wirkte. So bekam man nicht nur einen Einblick in das alte Hollywood mit seinem Glamour und den Skandalen, sondern lernt auch Evelyn und ihren vielschichtigen und faszinierenden Charakter viel besser kennen und durchlebt vor allem sämtliche Emotionen sowie Höhen und Tiefen mit ihr. 

"Die Welt schenkt einem nichts, man muss es sich nehmen. Wenn sie eine Sache von mir lernen können, dann wahrscheinlich das." (Seite 49)

Unterbrochen werden diese beiden Erzählstränge immer wieder durch Zeitungsartikel, wodurch man die Geschehnisse zeitlich gut einordnen konnte. Zugegebenermaßen hat sich das Buch meiner Meinung nach an der ein oder anderen Stelle zwar etwas gezogen, aber letztendlich war es einfach nur spannend, den Entwicklungsprozess und vor allem den Lebensweg von Evelyn Hugo mitzuverfolgen. Dabei werden nicht nur wichtige Themen, gespickt mit jeder Menge Lebensweisheiten von Evelyn Hugo, angesprochen, sondern es kommt auch immer wieder zu unvorhersehbaren Wendungen und man bekommt immer wieder neue Facetten von der Hollywood-Ikone mit den sieben Ehemännern gezeigt, wodurch ich das Buch meist gar nicht aus der Hand legen wollte. 

Die Sache mit Hollywood ist die: Es ist sowohl ein Ort als auch ein Gefühl. Wenn man dorthin geht, geht man nach Südkalifornien, wo die Sonne immer scheint und die schmutzigen Gebäude und Bürgersteige Palmen und Oangenhainen weichen. Aber man sucht auch das Leben, das in den Filmen dargestellt wird. (Seite 59 ff.)

Das Cover des Buches gefällt mir ganz gut. Vor allem stellt es eine tolle Verbindung her, denn die grünen Kleider spielen immer wieder eine Rolle im Buch. Schade finde ich nur, dass sich die Person auf dem Cover nicht unbedingt mit den Beschreibungen von Evelyn Hugo deckt. 

Die sieben Männer der Evelyn Hugo ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe und das mich definitiv nicht enttäuscht hat. Das Buch konnte mich vor allem durch seine lebendige Erzählweise und der gelungenen Darstellung des vielschichtigen Charakters von Evelyn Hugo überzeugen - definitiv eine große Leseempfehlung!

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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