Wild like a River

 Titel: Wild like a River
Autor: Kira Mohn
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Seiten: 400


Inhalt: 

In der Stille des Waldes hörst du dein Herz

Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. 
Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt.. 

Meine Meinung:

Haven wohnt seit ihrer Kindheit im Nationalpark von Jasper, Kanada und fühlt sich dort pudelwohl. Was ihr allerdings Probleme bereitet, ist der Umgang mit anderen Menschen, denn sie weiß nie, wie sie reagieren soll. Doch dann trifft sie auf Jackson, einem Touristen aus der Stadt und er möchte, dass sie ihm den Park zeigt.. 

Haven lebt seit dem Unfalltod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrem Vater im Jasper Nationalpark. Wenn sie nicht gerade den Nationalpark erkundet, studiert sie Umweltwissenschaften an einer Fernuni und man merkt ihr richtig an, wie sie in diesem Studium aufgeht. Die junge Studentin ist auf den ersten Blick eher ruhig und zurückhaltend, aber fühlt sich in der Natur richtig wohl und zeigt hier auch immer wieder ihre selbstbewusste Art. Besonders mutig fand ich von ihr, dass sie für einige Zeit nach Edmonton ziehen möchte und damit nicht nur ihren Traum verwirklichen will, sondern auch ihrer Vergangenheit nachgehen möchte. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir ihre unbeholfene Art in der neuen Umgebung manchmal doch etwas zu viel war und sie zum Teil als sehr naiv und dumm dargestellt wurde. Trotzdem finde ich, dass Haven zum Schluss eine tolle Entwicklung durchgemacht hat. 
Jackson war mir auf den ersten Blick recht sympathisch, denn er hat eine offene und humorvolle Art an sich. Er studiert in Edmonton Jura, wobei man recht schnell merkt, dass dies nicht sein Traumstudiengang ist. Generell macht Jackson oftmals Dinge, weil es andere von ihm verlangen. Leider muss ich auch sagen, dass Jackson im Verlauf der Geschichte irgendwie immer nerviger wurde, denn er hat total an Haven gehangen und wollte sie vor allem und jedem beschützen. Gegen Ende hat er zwar nochmal die Kurve bekommen und sein Leben endlich in die Hand genommen, aber so ganz überzeugen konnte er mich damit nicht. 
Auch die Beziehung zwischen den beiden hat sich für meinen Geschmack etwas zu schnell entwickelt und vor allem war für mich leider nicht wirklich eine Anziehung oder gar Gefühle spürbar. Trotzdem hat es mir gefallen, dass sich die beiden immer gegenseitig unterstützt haben. 

So muss es sein. Genau so muss es sein. Ich kann mir nichts vorstellen, das mich mehr ins Chaos stürzen könnte und mich gleichzeitig innerlich stärker ins Gleichgewicht bringt, als Haven zu küssen. (Seite 202)

Aber nicht nur mit Haven und Jackson hatte ich so meine Probleme, sondern auch mit dem ein oder anderen Nebencharakter. Vor allem die Handlungen von Havens Vater konnte ich meistens nicht so ganz nachvollziehen. Aber auch Cayden, Jacksons bester Freund, und seine Clique (Kaylee, Stella, Diane, Chase) konnte ich nicht so ganz einschätzen und teilweise waren sie sehr klischeehaft. Der einzige, der mir aus der Clique recht sympathisch war, war Dylan mit seiner Freundin Debbie. Ganz anders sah es da mit Havens Tante Caroline, ihrem Cousin Sam und ihrer neuen Freundin Rae aus, denn diese drei waren mir von Beginn an sympathisch. 

Wild like a River ist das erste Buch, das ich von Kira Mohn gelesen habe. Um ehrlich zu sein bin ich mit recht hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen, weil alle immer so von ihren Büchern schwärmen und der Klappentext sich so gut angehört hat. Allerdings ist mir schon der Einstieg in das Buch eher schwer gefallen. Zwar lässt sich der Schreibstil der Autorin sehr angenehm lesen und ist locker leicht, aber irgendwie ist gefühlt nichts passiert und so hat sich die Geschichte teilweise sehr gezogen. Nach und nach gab es aber immer mehr süße und teilweise auch etwas tiefgründigere Momente zwischen den beiden Charakteren, die mir sehr gut gefallen haben. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das zwischendurch aufkommende Drama doch etwas zu überzogen für diese eher ruhige Geschichte war. Vor allem wurde mir dabei vieles doch etwas zu knapp behandelt und ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr für die Auflösung gewünscht. Gelungen fand ich hingegen, dass die Geschichte abwechselnd aus Havens und Jacksons Sicht erzählt wurde, sodass man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. So konnte ich die ein oder andere Handlung der Charaktere doch besser nachvollziehen. 
Ebenfalls gut hat mir die beschriebene Atmosphäre im Jasper Nationalpark gefallen. Manchmal hatte ich regelrecht das Gefühl, dass ich zusammen mit Haven und Jackson die Tiere, Seen und Wanderwege entdecke. Deshalb finde ich es sehr schade, dass diese Atmosphäre mit dem Verlauf der Geschichte immer weiter verloren gegangen ist. 

Es ist fast unmöglich, keinen Frieden zu finden, wenn man spürt, dass man ein Teil von etwas Größerem ist, etwas, zu dem das Grillenzirpen und das gelegentliche Rascheln im Unterholz genau so gehört wie mein eigener Atem. (Seite 48)

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen und ich finde es einfach wunderschön! Vor allem finde ich, dass es total gut zur Geschichte passt.  

Leider konnte mich Wild like a River trotz schönem und flüssigem Schreibstil nicht so ganz überzeugen, denn ich hatte nicht nur mit den Charakteren so meine Probleme sondern auch mit der eher ruhigeren Handlung der Geschichte. Trotzdem bin ich schon gespannt auf Band 2 der Reihe und hoffe, dass dieser mich mehr überzeugen kann. Für den Auftakt der Kanada-Reihe vergebe ich 3/5 Sterne. 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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