Truly

Titel: Truly
Autor: Ava Reed
Verlag: LYX
Seiten: 384
Inhalt: 
Wenn meine Welt stillsteht, dreht sich deine dann weiter?

Kein Job, keine Wohnung, kein Geld - so kommt Andie nach Seattle. Hier will sie sich ihren Traum erfüllen und endlich zusammen mit ihrer besten Freundin an der Harbor Hill University studieren. Während Andie darum kämpft, das Chaos in ihrem Leben in den Griff zu bekommen, trifft sie auf Cooper, der sie mit seiner schweigsamen Art gleichermaßen anzieht wie verwirrt. Und obwohl Andie genug Sorgen hat, lässt er sie einfach nicht los. Sie will wissen, wer Cooper wirklich ist. Aber sie merkt schnell, dass manche Geheimnisse tiefere Wunden hinterlassen als andere..

Meine Meinung:
Endlich geht für Andie ein Traum in Erfüllung: sie kann mit ihrer besten Freundin June an der Harbor Hill University studieren. Doch zu Beginn steht sie erstmal ohne Wohnung und kaum Ersparnissen da. Um dagegen vorzugehen, nimmt sie einen Job in einem Club an, wo sie auf Cooper trifft, der sie gleichermaßen fasziniert wie auch verwirrt.. 

Andrada Lucia Evans war mir mit ihrer freundlichen Art von Beginn an sympathisch. Nach einem schweren Schicksalsschlag wagt sie an der Harbor Hill einen Neuanfang, um ihren Traum von einer eigenen Firma zusammen mit June zu verwirklichen. Die eher ruhige und zurückhaltende Studentin ist dabei trotz ihrer eher geringen Mittel sehr entschlossen und trifft teilweise für sie sehr wichtige und mutige Entscheidungen, um an ihr Ziel zu gelangen. Dabei denkt sie aber über jede Entscheidung und Handlung gründlich nach. Trotzdem gab es auch einige Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Zum einen wirkte sie oftmals doch sehr naiv und unerfahren und zum anderen konnte ich ihren Ordnungswahn zwar irgendwie nachvollziehen, aber dass sie einfach die Sachen von anderen Leuten, die sie teilweise kaum kennt, ordnet, war mir doch etwas zu viel des Guten. 
Mit Lane Cooper sah es da ganz anders aus und ich habe wirklich lange gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Auf den ersten Blick wirkt er sehr geheimnisvoll und verschlossen. Er hat zwar durchaus auch gute und emotionale Momente aber die meiste Zeit wusste ich einfach nicht, woran ich bei ihm bin. Sobald man auch nur irgendwas bruchstückhaftes über ihn erfährt, zieht er seine Mauern sofort wieder hoch. Trotzdem konnte ich seine Handlungen gegen Ende ein Stück weit nachvollziehen. 
Zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und ich habe nur so mit den beiden mitgefiebert. Leider lag der Fokus meiner Meinung nach viel zu sehr auf dieser körperlichen Anziehung als auf dem Kennenlernen der beiden. Teilweise konnte ich nicht wirklich nachvollziehen wie die beiden sich ineinander verlieben konnten, denn es haben kaum Gespräche stattgefunden und Cooper hat Andie immer wieder vor der Kopf gestoßen. Hier hätte ich eindeutig mehr erwartet.
Das Licht wird gedimmt. Glitzer und Staub flimmern in der Luft, genau wie Hitze, Verlangen und unausgesprochene Wünsche. (Seite 264) 
Nebencharaktere gibt es in dem Buch auch einige. Angefangen bei Andies bester Freundin June, die ebenfalls an der Harbor Hill studiert und mir mit ihrer aufgeweckten Art sehr sympathisch war. Dennoch hatte ich zum Teil auch so meine Probleme mit ihr, denn oftmals hat sie sich doch sehr in den Vordergrund gedrängt obwohl sie Andie eigentlich nur helfen wollte. Trotzdem hat sie mich auch immer wieder zum Lachen gebracht - vor allem in der Kombination mit Mason. Er ist nicht nur der beste Freund und Mitbewohner von Cooper sondern auch der Besitzer des Clubs. Ihn mochte ich mit seiner mitfühlenden, charmanten und humorvollen Art richtig gerne und ich freue mich schon total auf Madly, wenn er und June endlich ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch der andere Mitbewohner von Mason und Cooper war mir sympathisch, obwohl man von ihm nicht ganz so viel mitbekommen hat. Generell hat mir die Chemie und Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren der Clique sehr gut gefallen und ich habe mich in der WG sehr wohl gefühlt. 
Es ist die Art des Schweigens, die nur Freunde kennen, die einen bis auf den Grund ihrer Seele verstehen; die all deine Geheimnisse und Fehler und Narben kennen, all deine Tiefen und dunklen Ecken und dir mit einem Lächeln die Hand reichen, um mit dir hineinzuspringen. (Seite 182)
Der Schreibstil von Ava Reed hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich bin dank der teilweise doch recht kurzen Kapitel nur so durch die Seiten geflogen. Er ist nicht nur locker leicht sondern auch sehr humorvoll und an manchen Stellen schon fast etwas poetisch. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Andies und Coopers Sicht erzählt, wobei Andies Teile etwas überwiegen. Besonders beeindruckt hat es mich wie Ava Reed die Gefühle, Zweifel und Ängsten von den Protagonisten (und vor allem von Andie) beschrieben hat. Ich konnte vieles so gut nachvollziehen, habe mitgefiebert, sogar das ein oder andere Tränchen verdrückt und herzhaft gelacht. Trotzdem hat mir an manchen Stellen doch etwas die Tiefe gefehlt, obwohl die Autorin auch einige wichtige Themen angesprochen hat, und die Geschichte ist teilweise nur so vor sich hin geplätschert. Das Ende hingegen ging mir mit den ganzen Enthüllungen doch einen Ticken zu schnell und meiner Meinung nach hätte das Buch rund 50 Seiten mehr gebraucht, um einen runden Abschluss zu erhalten. 

Das eher schlicht gehaltene Cover des Buches gefällt mir richtig gut und ich bin mir sicher, dass die Reihe wunderschön nebeneinander aussehen wird. Außerdem finde ich es toll, dass die Kapitel immer mit kleinen Zitaten beginnen. 

Alles in allem ist Truly der Auftakt einer neuen Reihe, der vor allem durch einen großartigen Schreibstil besticht, aber auch einige Schwachstellen bereit hält. Deswegen vergebe ich 3,5/5 Sterne.  Nichtsdestotrotz freue ich mich bereits auf die anderen beiden Bände, denn ich habe mich in Seattle und bei der Clique von Andie und Cooper sehr wohl gefühlt. 

Vielen Dank an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar und die tolle Box!

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