Never Let Me Down

Titel: Never Let Me Down
Autor: Sarina Bowen
Verlag: LYX
Seiten: 400
Inhalt:
When everything wrong turns right

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter begegnet die junge Rachel das erste Mal ihrem leiblichen Vater Freddy Ricks - dem größten Rockstar der Welt. Nicht nur betritt sie damit eine völlig neue Welt aus Reichtum und Freiheit, sondern Freddy erfüllt ihr auch ihren größten Traum: ein Studium am Claiborne College in Vermont. Dort verliebt sie sich in ihren Tutor Jake. Doch je näher sie sich kommen, desto deutlicher spürt Rachel, dass sie erst wirklich nach vorne blicken kann, wenn sie sich den Fragen ihrer Vergangenheit stellte, die nur ihr Vater beantworten kann..

Meine Meinung:
Als Rachels Mutter stirbt, lernt sie zum ersten Mal ihren Vater kennen und dieser ist niemand geringeres Als Freddy Ricks, der größte Rockstar der Welt. Daraufhin ändert sich ihre komplette Welt. Sie zieht nicht nur von Florida weg, sondern bekommt auch die Chance auf ihre Wunschschule zu gehen: Claiborne College. Schon bevor sie dort ankommt, lernt sie Jake kennen und die beiden verstehen sich von Beginn an.. 

Rachel mochte ich zu Beginn eigentlich recht gerne, denn sie ist freundlich, liebevoll und hat einen tollen Humor. Sie ist sehr intelligent, ehrgeizig in schulischen Angelegenheiten und liebt die Musik, was vor allem auch mit ihrem Vater zusammen hängt. Denn obwohl sie ihn nie getroffen hat, hat sie alle möglichen Informationen über ihn gesammelt. Außerdem taten mir ihre Umstände nach dem Tod ihrer Mutter unglaublich leid. Leider muss ich aber zugeben, dass ich nie so ganz eine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Vor allem hat es mich gestört, dass sie immer ihr "braves Mädchen"-Image aufrecht erhalten wollte und somit jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen ist, obwohl es manchmal einfach nötig gewesen wäre. 
Jake kommt ursprünglich aus Massachusetts und geht auch auf das Claiborne College. Er interessiert sich sehr für die Astronomie und tut alles dafür, um seinen Traum von einem Studium in diesem Bereich zu verwirklichen. Genau wie Rachel hat Jake ebenfalls einen tollen Humor und wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Nerd. Im Grunde genommen tut er dies aber nur, weil er nicht in die Fußstapfen von seinem älteren Bruder treten möchte. Trotzdem mochte ich Jake unglaublich gerne, denn er ist total liebevoll und kümmert sich rührend um seine Freunde. 
Die Beziehung zwischen Rachel und Jake stand aber eigentlich gar nicht so sehr im Fokus und teilweise konnte ich deswegen gar nicht so sehr nachvollziehen, was die beiden aneinander finden. Die Chemie hat auf jeden Fall von Beginn an gestimmt, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass sich alles recht schnell entwickelt hat.
Jakes Worte sind wie ein Edelstein, den ich mit der Hand umklammere. Ich kann ihn nicht wirklich hochhalten und im Licht betrachten, solange ich nicht allein bin. (Seite 339)
Dafür lag der Fokus aber eher auf Vater-Tochter-Beziehung, denn man lernt Frederick und seine Lebensumstände gemeinsam mit Rachel kennen. Freddy Ricks ist einer der bekanntesten Rockstars der Welt und außerdem Rachels Vater. Allerdings hat er sich in den ersten 18 Jahren ihres Lebens nie groß um sie geschert und lieber sein Leben gelebt. Seine Entwicklung fand ich daher teilweise sehr unglaubwürdig, denn auf einmal möchte er unbedingt an ihrem Leben teilnehmen und tut alles dafür. Teilweise gab es in dieser Hinsicht auch richtig emotionale Szenen, aber die meiste Zeit verlief es eher schleppend. 
Unsere Beziehung ist wie ein Experiment, das schiefgelaufen ist. Vielleicht werden mein Vater und ich uns nie richtig hören können, denn von unserem Anfang wurde so viel abgeschnitten und weggeworfen. (Seite 263)
Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Zuerst lernt man Haze, Rachels bester Freund aus Florida, kennen. Zu Beginn war er mir noch recht sympathisch, denn er würde alles für Rachel tun. Doch dann wurde sein Verhalten immer komischer und leider hat sich dann auch ziemlich schnell sein wahres Gesicht gezeigt. Am Claiborne College lernt Rachel dann ihre Mitbewohnerin Aurora kennen, die ursprünglich aus Spanien kommt. Sie mochte ich total gerne, auch wenn ich einige ihrer Aussagen etwas komisch fand. Auch Freddys Bandkollegen und sein Management waren mir eigentlich recht sympathisch, auch wenn man nicht viel von ihnen erfährt. Hier ist mir aber vor allem sein bester Freund Ernie in Erinnerung geblieben. Und dann gibt es da noch Norah, Freddys neue Freundin. Sie konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen, aber eigentlich ist sie total nett und möchte nur das beste für Freddy und Rachel. 

Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich gewohnt flüssig lesen und ist dabei sehr fesselnd, sodass ich teilweise nur so durch die Seiten geflogen bin. Dabei konnte mich die Autorin vor allem durch die richtige Mischung aus emotionalen, aber auch humorvollen und fast schon romantischen Szenen überzeugen. Dabei wird die gesamte Geschichte aus Rachels Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Hin und wieder hätte ich aber auch gerne Mal in Jakes oder sogar Freddys Gedankenwelt geschaut, denn so hätte man einige Aspekte bestimmt besser verstehen können. 
Allerdings gab es auch noch weitere Kritikpunkte, denn meiner Meinung hat sich die gesamte Geschichte einfach viel zu schnell entwickelt. Es gab sehr viele Zeitsprünge, wodurch einige Szenen nicht nur etwas abgehackt gewirkt haben sondern auch der Lesefluss gestört wurde. Vor allem aber hatte ich dadurch das Gefühl, dass einige Entwicklungen vollkommen an mir vorbei gegangen sind und man letztendlich nur Teilstücke von Rachels Geschichte, die teilweise nicht so richtig zusammen passen wollten, mitbekommen hat. Meiner Meinung nach hat die Autorin versucht zu viele Aspekte in dieser Geschichte zu verarbeiten, wodurch zwar einige wichtige Themen oberflächlich angesprochen wurden aber eben nie so richtig gelöst wurden. Das Ende bildet für mich nämlich leider auch keinen runden Abschluss, denn es blieben noch einige Fragen offen.
"Aber Märchen gehen immer gut aus, Rachel, das kann ich dir garantieren." (Seite 165)
Das Cover finde ich durch die Farbgebung wunderschön und meiner Meinung nach passt es auch super zu der beschriebenen Umgebung von Claiborne. 

Insgesamt konnte mich Never Let Me Down leider nicht so wirklich überzeugen und ich habe lange überlegt, wie ich es am besten bewerte. Der Schreibstil von Sarina Bowen hat mich zwar total gefesselt, aber insgesamt gingen mir einfach sämtliche Entwicklungen zu schnell, obwohl es auch viele schöne Momente gab. Außerdem konnte ich nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe. 

Vielen Dank an die Lesejury für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich sehr gefreut an der Leserunde teilnehmen zu dürfen. 

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