Das Licht von tausend Sternen

Titel: Das Licht von tausend Sternen
Autor: Leonie Lastella
Verlag: dtv
Seiten: 384

Inhalt: 
Eine Liebe, die heller strahlt als ein Himmel voller Sterne 

Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontanität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie - und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens.. 

Meine Meinung:
Schon als Ashton und Harper zum ersten Mal aufeinander treffen, fliegen die Funken. Und doch kann sich Harper nicht auf ihn einlassen, denn zu Hause wartet ihr autistischer Bruder Ben, um den sie sich kümmern muss. Trotzdem möchte Ashton sie auf keinen Fall aufgeben und kämpft mit allen Mitteln um sie. Wird Harper sich auf Ashton einlassen?

Harper mochte ich als Protagonistin unglaublich gerne. Man lernt sie als ehrgeizige Studentin kennen, die vor allem mit ihrer schlagfertigen und humorvollen Art überzeugen kann. Aber hinter ihrer tollen Art versteckt sich so viel mehr. Harper kümmert sich in ihrer Freizeit um ihren autistischen Bruder und steckt dafür viel zurück. Dabei handelt sie die meiste Zeit sehr selbstlos und verantwortungsbewusste. Trotzdem merkt man ihr auch an, wie sehr sie sich nach einem "normales Studentenleben" sehnt, weshalb ich ihre zum Teil doch sehr egoistischen Handlungen auch ein Stück weit nachvollziehen konnte. 
Ashton war mir ebenfalls von Beginn an sympathisch. Auf den ersten Blick hat er mit seiner selbstbewussten Art wie der typische Bad Boy gewirkt und doch ist er ganz anders, denn auch er hat eine schreckliche Zeit hinter sich, an der seine Familie zerbrochen ist. Um sich sein Traum vom Filmstudium zu verwirklichen, nimmt er zwei Jobs auf sich und arbeitet sehr ehrgeizig an seinen Projekten. Dieser Ehrgeiz zeigt sich aber nicht nur im Bezug auf seine Projekte, sondern auch im Bezug auf Harper, die er mit allen Mitteln von sich überzeugen möchte. Trotz seiner liebevollen und humorvollen Art, ist er auch zum Teil sehr stur, was ihm den ein oder anderen Weg verbaut.  
Schon beim ersten Aufeinandertreffen war eine gewisse Anspannung zwischen den beiden Charakteren spürbar und doch hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt. Mir hat es gefallen, wie die beiden miteinander umgegangen sind und sich gegenseitig unterstützt haben. Allerdings hätten sie meiner Meinung nach ein bisschen mehr miteinander kommunizieren können, denn so hätten sich einige Missverständnisse vermeiden lassen. 
"Und wenn das mit uns das größte Abenteuer unseres Lebens wäre?" Ich sehe ihr tief in die Augen. "Würdest du dann wirklich aussteigen wollen, nur, weil es vielleicht etwas holprig wird?" (Seite 208)
Ebenso wie die beiden Charaktere Harper und Ashton mochte ich auch die zahlreichen Nebencharaktere unglaublich gerne. Vor allem Becca und Will waren mir sehr sympathisch, denn sie sind immer für Ashton und später auch für Harper da. Auch die anderen Leute aus der Clique mochte ich sehr und mir hat vor allem der Zusammenhalt gefallen. Aber auch Harpers Familie spielt eine große Rolle. Vor allem Harpers Mutter verdient meinen größten Respekt. Sie musste schon einiges durchmachen und kümmert sich trotzdem unglaublich liebevoll um ihre beiden Kinder. Vor allem ihre verständnisvolle Art hat mir sehr gut gefallen. 

Einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt vor allem an dem tollen Schreibstil von Leonie Lastella, der nicht nur locker leicht, sondern auch voller Emotionen ist. Sie hat meiner Meinung nach die richtige Mischung aus Humor, Emotionen und Drama gefunden, wobei es nicht nur viele schöne und romantische Szenen gab, sondern eben auch einige ernstere und sensiblere Themen verarbeitet wurden. Vor allem die Darstellung von Bens Autismus habe ich als sehr realitätsnah empfunden. Aber auch der Umgang mit Verlust und Trauer hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut dargestellt. 
Ich weiß, dass es nicht im eigentlichen Sinne ein Sieg ist. Autismus ist nichts, was man besiegen kann. Bens Zustand wird nie besser werden. Er wird sein Leben lang auf Hilfe angewiesen sein, aber ich habe gelernt, einen guten Tag zu erkennen und ihn zu genießen. (Seite 40)
Dabei wurde die Geschichte abwechselnd aus Harpers und Ashtons Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Vor allem die Kapitel aus Ashtons Sicht mochte ich sehr gerne, denn hier gab es immer mal wieder Rückblicke in seine Vergangenheit, wodurch man ihn nochmal besser kennen lernen konnte. 
Ebenso hat mir die gesamte Atmosphäre in dem Buch gefallen. Dabei hat mir nicht nur der Zusammenhalt zwischen den Freunden bzw. auch Harpers Familie gefallen, sondern auch die Beschreibung der verschiedenen Orte in Missoula und der Umgebung. 

Das Cover finde ich mit den reflektierenden Gold- und Silberelementen einfach nur wunderschön und es ist für mich ein absoluter Hingucker! Vor allem passt es meiner Meinung nach auch super zu der Geschichte. Allerdings finde ich es etwas schade, dass das Material nicht so stabil ist. 

Wer auf der Suche nach einer bittersüßen Liebesgeschichte mit ernsteren Hintergrundthemen und jeder Menge Emotionen ist, wird bei Das Licht der tausend Sterne auf jeden Fall fündig. Mich konnten dabei vor allem die tollen und authentischen Charaktere sowie die wundervolle Atmosphäre überzeugen. Allerdings hat mich das Hin und Her zwischen den Charakteren auch das ein oder andere Mal genervt, weswegen ich 4,5/5 Sternen vergebe. 

Vielen Dank an den dtv-Verlag für das Rezensionsexemplar!

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