Die Welt durch deine Augen

Titel: Die Welt durch deine Augen 
Autor: Sarah Heine
Verlag: MIRA Taschenbuch
Seiten: 304

Inhalt: 
Liebe muss man nicht sehen, man muss sie spüren

Enyas größter Traum ist es, Schriftstellerin zu werden, doch die Realität sieht ganz anders aus. Sie kassiert nur Absagen von Verlagen, hält sich als Kellnerin mühsam über Wasser und fühlt sich von ihrem Freund Carlo unverstanden. Bis plötzlich Janosch vor ihr steht. Ein Blick in seine unergründlich blauen Augen, und für Enya eröffnet sich eine vollkommene neue Welt. An seiner Seite erscheint ihr das Leben leicht und alle Hürden mühelos überwindbar. Was Enya nicht weiß: Janosch verbirgt ein Geheimis - vor ihr und der ganzen Welt.. 

Meine Meinung:
Enya arbeitet hart für ihren Traum Schriftstellerin zu werden und doch kassiert sie Tag für Tag Absagen, weswegen sie nebenbei auch noch kellnern geht. Auch mit ihrem Freund Carlo läuft es nicht richtig, denn dieser ist erfolgreicher Musiker und hat kein Verständnis für Enyas Situation. Eines Tages lernt sie dann Janosch kennen und fühlt sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen. Doch Janosch verbirgt ein Geheimnis vor ihr.. 

Enya Unterberger arbeitet Tag und Nacht an ihrem Traum ein Buch zu veröffentlichen und arbeitet nebenbei in einem Café. Leider muss ich zugeben, dass ich mit Enya nicht so ganz warm geworden bin. Sie hat sehr große Selbstzweifel, da sie schon einige Absagen erhalten hat und hegt generell sehr negative Grundgedanken. Noch dazu handelt sie meist sehr Ich-bezogen und ich konnte ihr Verhalten zum Teil wirklich nicht nachvollziehen. 
Janosch Novak lernt man als freundlichen und sehr feinfühligen Menschen kennen. Er hat irgendwie eine ganz besondere Ausstrahlung und ein sicheres Auftreten, sodass ich niemals auf sein Geheimnis gekommen wäre. Umso besser gefällt es mir wie er damit umgeht. 
Die Beziehung von Enya und Janosch entwickelt sich in einem authentischen Tempo und ist irgendwie doch etwas besonderes. Leider konnte ich allerdings nicht ganz mitfühlen, was zum einen daran lag, dass ich mit Enya nicht besonders gut klar gekommen, und zum anderen, dass Enya noch so lange mit Carlo zusammen ist, obwohl sie längst Gefühle für Janosch entwickelt hat. 

"Hase und Bambi", murmelt er vor sich hin. "Wir wären ziemlich süß zusammen. Also natürlich nur rein hypothetisch, aber wir wären es." (Position 1157)
Neben den beiden Hauptcharakteren gibt es noch ein paar Nebencharaktere. Leider waren mir diese auch nicht wirklich sympathischer als Enya. Vor allem das Verhalten von Enyas Freund Carlo und ihrer besten Freundin Anouk konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, denn solche Freunde möchte man wirklich niemandem wünschen. Die einzige Ausnahme bildet dabei Janoschs Mitbewohner Luca, der ebenfalls mit Enya befreundet ist und ihr dabei hilft ihren Traum zu verwirklichen. 

Leider habe ich sehr lange gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Dabei lässt sich der Schreibstil von Sarah Heine eigentlich gut lesen und ist irgendwie doch etwas anders und vor allem poetischer, als ich es gewöhnt bin. Besonders ist dabei auch, dass immer wieder Textschnipsel von Enyas Buch eingebaut wurden. Das hat mich zuerst etwas verwirrt und im Lesefluss gestört, aber letztendlich hat es mir gut gefallen und ich hätte gerne mehr davon gelesen. 
Auch wenn das Buch zwischenzeitlich einen Sog auf mich ausgeübt hat, gab es leider auch einige langatmige Szenen und vor allem gab es irgendwie so eine traurige, melancholische Grundstimmung, die mich etwas gestört hat. Dabei wurde das Buch zu Beginn nur aus Enyas Sicht erzählt, aber im Verlauf des Buches kamen auch einige Kapitel aus Janoschs Sicht hinzu, was mir sehr gut gefallen hat. 

Das Cover des Buches ist sehr schlicht und sticht einem nicht sofort ins Auge. Trotzdem passt es irgendwie zum Buch. 

Alles in allem konnte mich die Welt durch deine Augen nicht vollständig von sich überzeugen. Leider habe ich sehr lange gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen und auch mit den Charakteren nicht so ganz warm geworden bin. Dafür gibt es von mir 3/5 Sterne. 

Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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