Der letzte erste Song

Titel: Der letzte erste Song 
Autor: Bianca Iosivoni
Verlag: LYX
Seiten: 464

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Inhalt: 
Wenn ein einziger Song alles verändert.. 

Ich werde nie wieder singen. Dieses Versprechen hat sich Grace vor langer Zeit gegeben. Doch als Masons Band eine Sängerin sucht, lässt sie sich dazu überreden mitzumachen. Allerdings ist sie nicht auf das Prickeln vorbereitet, das sie plötzlich in Masons nähe spürt - und auch nicht auf die Erkenntnis, dass sich hinter seinen vorlauten Sprüchen viel mehr verbirgt, als es den Anschein hat. Mit ihm gemeinsam Songs zu schreiben fühlt sich richtiger an als alles andere. Aber Grace weiß, dass sie nie mehr als Freunde sein können. Denn Masons Herz gehört einer anderen... 

Meine Meinung: 
Grace Watkins möchte eigentlich nie mehr singen, denn in ihrer Vergangenheit hat sie dadurch schlechte Erfahrungen gemacht. Doch dann sucht Masons Band eine neue Sängerin und Grace findet sich plötzlich beim Vorsingen wieder - mit Erfolg! Schon bald merken beide, dass sie nicht nur die Liebe zur Musik verbindet.. 

Grace Watkins kam zwar in den anderen Bänden der Reihe schon vor, aber so wirklich auf dem Schirm hatte ich sie nie. Dabei ist die ruhige und zum Teil etwas schüchterne Studentin wirklich sympathisch. Vor allem aber merkt man ziemlich schnell, dass sie eigentlich gar nicht so arrogant und unnahbar ist wie man denkt, denn dies ist nur eine Maske, die sie in der Öffentlichkeit zeigt, um ihrer Familie, allen voran ihrer Mutter, alles recht zu machen. Vor allem aber ist sie dadurch von Selbstzweifeln, die aus verschiedenen Ereignissen ihrer Vergangenheit kommen, geplagt und findet sich nicht gut genug. Meiner Meinung hat Grace wirklich eine tolle Entwicklung durchgemacht - auch wenn sie sich manchmal im Kreis gedreht hat. 
Auch Mason Lewis kennen wir ja auch schon aus den ersten Bänden, aber irgendwie ist er für mich nie so wirklich greifbar gewesen. Ich kannte ihn eigentlich nur wegen seiner On-Off-Beziehung mit Jenny und auf mich hat er immer etwas machohaft gewirkt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Mason nun seine eigene Geschichte bekommen hat und zeigen konnte, was in ihm steckt, denn eigentlich ist er eine wirklich tolle Persönlichkeit. Er ist zwar sehr aufgeschlossen, humorvoll und schlagfertig, aber er hat auch eine ruhige und gefühlvolle Seite, die sich vor allem im Umgang mit seinen Freunden zeigt. Er ist mitfühlend, aufmerksam und hat immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer. Dabei versucht er auch immer eine Lösung zu finden und handelt dabei oftmals total selbstlos. Oftmals hilft ihm dabei auch die Musik, denn das ist seine allergrößte Leidenschaft und das merkt man auch im Umgang mit seiner Band. 

Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich meiner Meinung nach sehr authentisch. Schon zu Beginn merkt man, dass zwischen den beiden eine gewisse Anspannung herrscht, doch beide befinden sich noch in einer Beziehung und sind eigentlich auch nicht wirklich gut aufeinander zu sprechen. Doch über eine beginnende Freundschaft entwickelt sich schließlich doch eine zarte Liebesgeschichte, die mich die ganze Zeit mitfiebern lassen hat. 
Und obwohl ich die Zeilen so oft gelesen hatte, dass ich sie auswendig kannte, hatte ich sie nie auf ihn und mich bezogen. Doch plötzlich passte jedes Wort auf uns. (Seite 406)
Natürlich war auch wieder die gesamte Clique der beiden als Nebencharaktere vertreten und irgendwie hat sich die Rückkehr nach Huntington so ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt. Die Clique ist mir bereits nach dem ersten Band so ans Herz gewachsen und dieser Eindruck hat sich von Band zu Band gestärkt. Auch in diesem Band mochte ich die Dynamik zwischen den einzelnen Charakteren wieder total gerne. Vor allem aber hat es mir gefallen, dass Emery und Dylan nicht nur als beste Freunde der beiden eine Rolle spielen, sondern auch noch ihre ganz eigene Nebengeschichte bekommen. Außerdem finde ich es cool, dass es ein Crossover mit den Charakteren aus Laura Kneidls Berühre mich. Nicht. gab.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni lässt sich wieder wie gewohnt flüssig lesen. Dabei ist er wieder ebenso gefühlvoll wie humorvoll, wodurch der Leser auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen wird. Die Geschichte wird sowohl aus Graces als auch aus Masons Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhält und sich auch besser in die Charaktere rein versetzen kann. 
Was mir an diesem Band besonders gut gefallen hat, ist das die Musik sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen hat. Es ist aber eben nicht diese 08/15 Rockstar-Story, die man schon aus etlichen Büchern dieses Genres kennt. Vielmehr ist es die Liebe zur Musik, die die beiden Charaktere verbindet und auch näher bringt - auch wenn es beide zuerst nicht wollen.
Wenn alles andere versagt, bleibt einem immer noch die Musik. Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da. So lange wie nötig. (Seite 152) 
Insgesamt ist der letzte erste Song für mich der nahezu perfekte Abschluss der Firsts-Reihe, denn die Geschichte von Mason und Grace hatte alles, was die Reihe für mich ausmacht: authentische Charaktere, die mit ihrer ganz eigenen Vergangenheit zu kämpfen haben, viele kleine aber auch große Momente, aber eben auch diese einzigartige Gruppendynamik der Charaktere. Von mir gibt es daher 4,5/5 Sterne!
Elle hatte recht. Das hier war kein Ende. Es war nur der Beginn eines neuen Kapitels in meinem Leben. Und auch wenn es wehtat, Abschied zu nehmen, würde ich diese Zeit niemals vergessen, genauso wenig wie die Menschen, mit denen ich sie verbracht habe. (Seite 448)

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